Die Otto Brenner Stiftung hat kürzlich die Studie „Reklame für Klimakiller“ veröffentlicht, die von einem Team von Forschern um den Kommunikationswissenschaftler Uwe Krüger von der Universität Leipzig durchgeführt wurde. Die Studie analysierte Werbespots der größten deutschen Fernsehsender und auf YouTube und berechnete den CO2-Fußabdruck der beworbenen Produkte. Das zentrale Ergebnis zeigt, dass knapp ein Drittel aller Werbespots im TV für klimaschädliche Produkte werben. Diese Werbepraxis verstößt gegen den Medienstaatsvertrag, der Werbung für umweltschädigendes Verhalten untersagt.
Die Studie ergab, dass TV-Werbespots deutlich häufiger für klimaschädliche Produkte warben als YouTube-Werbespots. Besonders auffällig war, dass 86 Prozent der Spots für Süßwaren klimaschädlich waren, gefolgt von Autos (78%) und Drogerieartikeln (72%). Mit dem Kauf eines der beworbenen Produkte würde das jährliche CO2-Budget pro Erdenbürger bereits überschritten.
Die Forscher stellten zudem fest, dass viele Werbespots für klimaschädliche Produkte mit Bildern von Naturlandschaften und Wildtieren warben, um den Eindruck zu erwecken, dass der Kauf dieser Produkte gut für die Umwelt sei. Dieses „Greenwashing“ wurde als irreführend eingestuft.
Die Forderungen der Studie beinhalten eine strengere Regulierung der klimaschädlichen Werbung durch die Medienpolitik, einschließlich verpflichtender Warnhinweise für klimaschädliche Produkte und die Möglichkeit von Werbeverboten für bestimmte Produktgruppen. Die gegenwärtige Werbepraxis wird als Verstoß gegen den Medienstaatsvertrag angesehen und erfordert dringende Maßnahmen seitens der Medienpolitik.
Die vollständige Studie „Reklame für Klimakiller“ kann auf der Website der Otto Brenner Stiftung kostenfrei heruntergeladen werden.
Quelle: Otto Brenner Stiftung / ots