Dresden sucht innovative Konzepte für inklusive Jugendhilfe!

Dresden sucht innovative Konzepte für inklusive Jugendhilfe!
Das Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden ruft zur Einreichung von Konzepten auf: Gesucht werden Träger der freien Jugendhilfe, die sich um die Begleitung selbstverwalteter Jugendclubs in Schönfeld-Weißig kümmern. Wie die Stadtverwaltung berichtet, haben Interessierte bis zum 6. August 2025 Zeit, ihre Ideen einzureichen. Diese sollen ein Mobilen Dienst nach §13 SGB VIII zur Mobilen Jugendsozialarbeit vorsehen und setzen dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit der Zielgruppe.
Die Vorgaben sind klar: Geplant werden müssen Methoden, die die Beteiligung junger Menschen sicherstellen, sowie Erfahrungen in der Jugendsozialarbeit, insbesondere im ländlich-suburbanen Raum. Ein zentrales Anliegen ist zudem die Berücksichtigung von Inklusion nach der UN-Behindertenrechtskonvention, was auch die Integration von Migrationsthemen miteinbeziehen soll. Die Details dazu wurde am 7. Juli 2025 im elektronischen Amtsblatt der Stadt veröffentlicht, darauf weist Dresden.de hin.
Inklusion im Fokus
Doch was bedeutet Inklusion in der Jugendarbeit konkret? Inklusion und die Teilhabe von Jugendlichen mit Beeinträchtigungen sind zentrale Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Lebenshilfe.de hebt hervor, dass vor allem außerschulische Angebote, wie Sportgruppen und Freizeitangebote, für die Persönlichkeitsentwicklung dieser Jugendlichen entscheidend sind. Der Gesetzgeber hat dies erkannt: Im Kontext des inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung, um die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe aller jungen Menschen zu fördern.
Die Herausforderungen sind vielfältig. So fehlt es oft an Wissen über die Lebenswelt von Jugendlichen mit Behinderungen, und auch die rechtlichen sowie finanziellen Rahmenbedingungen lassen teilweise zu wünschen übrig. Der aktuelle 15. Kinder- und Jugendbericht benennt Inklusion als eine der zentralen Aufgaben, die es in der Jugendhilfe zu bewältigen gilt. Die bereits geschaffenen inklusiven Jugendfreizeiteinrichtungen setzen dabei wichtige Akzente.
Wichtige Impulse durch Forschung und Praxis
Um den Austausch zwischen Behindertenhilfe und Jugendarbeit zu fördern, fand 2019 die Fachtagung „Jugendarbeit trifft Behindertenhilfe – Gemeinsam inklusiv denken“ in Kassel statt. DBJR.de dokumentiert die Ergebnisse in einer Publikation, die Anforderungen an die inklusive Kinder- und Jugendarbeit beleuchtet und Good-Practice-Beispiele sowie Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigt. Die Broschüre bietet eine stilvolle Orientierungshilfe für Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendarbeit.
Besonders hervorzuheben ist, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen nicht nur den individuellen Lebensweg prägt, sondern auch dazu beiträgt, dass das Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in der Gesellschaft als normal angesehen wird. Daher ist es wichtig, dass Freiräume geschaffen werden, in denen die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen ernst genommen werden.
Die Chancen stehen gut, dass durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in der Jugendhilfe nicht nur die aktuellen Herausforderungen angepackt werden, sondern auch neue, inklusive Perspektiven für die Zukunft entstehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Kinder und Jugendlichen, egal mit oder ohne Beeinträchtigung, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.