Kriminalität am Leipziger Hauptbahnhof: Alarmierende Jahresbilanz 2024!
Kriminalität am Leipziger Hauptbahnhof: Alarmierende Jahresbilanz 2024!
Leipzig, Deutschland - Die Sicherheitslage am Hauptbahnhof Leipzig bleibt angespannt. Die gemeinsame Einsatzgruppe „Bahnhof-Zentrum“ (GEG BaZe) hat heute ihre Jahresbilanz veröffentlicht und dabei alarmierende Zahlen präsentiert. Der Hauptbahnhof, der täglich etwa 135.000 Besucher zählt und als flächenmäßig größter Bahnhof Deutschlands gilt, wird zunehmend von Kriminalität betroffen. Im Jahr 2024 registrierte die Bundespolizei über 1.000 Gewaltstraftaten, während insgesamt rund 3.400 Straftaten im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers verzeichnet wurden. Dies ist ein deutlicher Anstieg an Gewaltdelikten im Vergleich zu den Vorjahren.
Insgesamt führte die GEG BaZe im vergangenen Jahr über 4.600 Kontrollen durch, bei denen rund 2.400 Personen durchsucht wurden. Auch hier sind die Zahlen besorgniserregend: 268 Platzverweise wurden erteilt, und 93 Personen mussten vorläufig festgenommen werden. Zudem wurden über 1.800 Gramm Betäubungsmittel in mehr als 570 Straftaten sichergestellt. Die Hauptkriminalitätsarten am Bahnhof sind Eigentums- und Betäubungsmittelkriminalität sowie Rohheitsdelikte.
Gewaltdelikte und Diebstähle im Fokus
Die Jahresbilanz zeigt, dass die Gewaltkriminalität 2022 um 76,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Dies spiegelt sich in der Zunahme der Gewaltdelikte wider, die insbesondere an den Hauptausgängen des Bahnhofs sowie in den angrenzenden Gebieten wie dem Kleinen Willy-Brandt-Platz, dem Schwanenteich und dem Bürgermeister-Müller-Park verzeichnet wurden. Im Jahr 2022 wurden dort über 45 Gewaltdelikte registriert. Auch die Diebstähle haben mit 785 Fällen ein alarmierendes Niveau erreicht, was einem Anstieg um 67 Prozent entspricht.
Gemäß der Bilanz von Tag24 sind die Diebstähle damit wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen. Diese Entwicklung wird häufig auf den Wegfall der Corona-Regeln und die Zunahme des sogenannten Szeneklientels zurückgeführt.
Kampf gegen die Kriminalität
Um der steigenden Kriminalität entgegenzuwirken, arbeitet die GEG BaZe eng mit dem Stadtordnungsdienst und der DB Sicherheit zusammen. Regelmäßige Streifen und Schwerpunkteinsätze sollen die Sicherheit im und um den Hauptbahnhof erhöhen. Laut der Bilanz erstattete die GEG BaZe über 50 von rund 1.600 Eigentumsdelikten, die im Hauptbahnhof registriert wurden. Zudem gab es über 400 Eigentumsdelikte in der Innenstadt, viele davon unter Gewaltanwendung, wie dem Einsatz von Messern oder Pfefferspray.
Ein weiterer Aspekt dieser Zusammenarbeit zeigten die sogenannten „Quadro-Streifen“, bei denen ausländische Beamte gemeinsam mit deutschen Polizisten während der Fußballeuropameisterschaft zum Einsatz kamen. Während dieser Einsätze konnten auch Täter, wie ein portugiesischer Taschendieb, durch gezielte Maßnahmen vor Ort festgenommen werden.
Die positive Entwicklung der letzten Jahre, wie der Rückgang von Gewalttaten und die Sicherheitsvorkehrungen bei Großveranstaltungen, schienen durch die aktuellen Statistiken erneut in Frage gestellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sicherheitslage am Hauptbahnhof Leipzig weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen getroffen werden, um diese besorgniserregenden Trends zu stoppen. Die öffentliche Sicherheit an einem der zentralsten Orte der Stadt hat dabei höchste Priorität.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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