Mord in Plagwitz: Rätselhafter Fall bleibt ohne Täter - Was jetzt?

Mord in Plagwitz: Rätselhafter Fall bleibt ohne Täter - Was jetzt?

Plagwitz, Deutschland - Der Mordfall um Stefan M., der im Oktober 2017 in Leipzig-Plagwitz brutal getötet wurde, bleibt weiterhin ungelöst. Die Staatsanwaltschaft gab am Freitag bekannt, dass die Ermittlungen abgeschlossen sind, ohne dass der Täter identifiziert werden konnte. Dies berichtet die Leipzig Volkszeitung.

Die grausame Tat ereignete sich am 1. Oktober 2017, als Stefan M. um 22:08 Uhr aus der Straßenbahn ausstieg. Nur sieben Minuten später, vor seinem Wohnhaus, wurde er mit einem Messer angegriffen und erlag den tödlichen Verletzungen, die ihm am Hals zugefügt wurden. Berichten zufolge gibt es unbestätigte Informationen zu einem versuchten Kehleschnitt.

Ermittlungen und Tatverdächtige

Die Polizei richtete eine Erweiterte Morduntersuchungskommission (Emuk) mit 17 Beamten ein und führte bis Juli 2020 insgesamt 1800 Zeugenvernehmungen durch. Fahndungsplakate und 1900 Flyer wurden verteilt, um Hinweise zu sammeln. Für Informationen, die zur Auffindung des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Im Verlauf der Ermittlungen wurde ein 38-jähriger polnischer Staatsbürger als erster Tatverdächtiger identifiziert. DNA-Spuren des Mannes wurden am Schuh des Opfers gefunden. Allerdings wurde das Verfahren gegen ihn im Oktober 2024 eingestellt, da kein hinreichender Tatverdacht belegt werden konnte. Der MDR fügt hinzu, dass die zweite Verdächtige, ein 33-jähriger Syrer, DNA-Spuren an der Schulter des Opfers hinterlassen hatte, jedoch ebenfalls keine Anklage erhoben wurde. Dieser erlitt zum Tatzeitpunkt eine psychische Erkrankung und wurde für schuldunfähig erklärt.

Aktueller Stand und Ausblick

Die Staatsanwaltschaft informierte, dass beide Tatverdächtigen das Opfer nicht kannten, und dass Ermittler keinen Hinweis auf eine gemeinsame Tat gefunden haben. Auch sind derzeit keine weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Mord bekannt. Die Fahndung nach dem Täter wurde abgeschlossen, jedoch bleibt der Fall weiterhin offen. Mord verjährt nicht, daher könnte das Verfahren jederzeit wiederaufgenommen werden. Regelmäßige Prüfungen auf neue Ermittlungsansätze und auf den gesundheitlichen Zustand des 33-Jährigen finden statt, während die Unschuldsvermutung für beide Männer bestehen bleibt.

Bislang gibt es keine neuen Erkenntnisse zur Identität des Täters, der weiterhin ein Phantom bleibt. Die Lebensumstände von Stefan M. und die Umstände der Tat werfen sowohl für seine Familie als auch für die Ermittler Fragen auf. Die Hoffnung auf Aufklärung und Gerechtigkeit bleibt bestehen.