Rattenplage in Paunsdorf: Bürger fordern sofortige Maßnahmen!

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In Leipzig herrscht eine akute Rattenplage in Paunsdorf. Anwohner berichten von Problemen und fordern Maßnahmen der Stadt.

In Leipzig herrscht eine akute Rattenplage in Paunsdorf. Anwohner berichten von Problemen und fordern Maßnahmen der Stadt.
In Leipzig herrscht eine akute Rattenplage in Paunsdorf. Anwohner berichten von Problemen und fordern Maßnahmen der Stadt.

Rattenplage in Paunsdorf: Bürger fordern sofortige Maßnahmen!

Die Rattenplage in Paunsdorf, einem Stadtteil von Leipzig, hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich verschärft. Martin Haug von MDR berichtet von einer alarmierenden Situation, die nicht nur Anwohner, sondern auch die Stadtverwaltung in Atem hält. Ratten fühlen sich äußerst wohl in den Motoren von Fahrzeugen. Haug selbst hat bereits vier Ratten gleichzeitig unter der Motorhaube seines Autos entdeckt. Dies hat dazu geführt, dass viele Anwohner regelmäßig ihre Fahrzeuge auf Rattenbefall kontrollieren.

Der Stadtbezirksbeirat Südost hat mittlerweile Alarm geschlagen und eine Stadtratssitzung einberufen. Beate Ehms von der Linkspartei stellte in dieser Sitzung eine Vielzahl von Bürgerbeschwerden vor. Seit Januar 2024 wurden mindestens zehn Meldungen an städtische Ämter übermittelt, wobei viele Bürger oft zwischen verschiedenen Ämtern hin- und hergeschickt wurden, ohne klare Hilfe zu erhalten. Eine Anwohnerin beschreibt ihren Heimweg abends als „sehr unheimlich“ aufgrund der zahlreichen Ratten, die sich in der Umgebung aufhalten.

Zustand der Öffentlichkeit und Müllproblematik

An der Goldsternstraße sind die Abfallbehälter häufig überfüllt, und daneben liegen vorsätzlich deponierte Müllsäcke. Diese unhygienischen Bedingungen, zusammen mit unebenen Steinplatten, sind ideale Lebensräume für Ratten. Eine Bewohnerin, die Seniorin Frau Huhn, hat Ratten auf Spielplätzen beobachtet, insbesondere dort, wo Essensreste zu finden sind.

Die Stadtreinigung betont die Schwierigkeiten im Kampf gegen die Rattenpopulation. Mitarbeiter machen darauf aufmerksam, dass Fallen zur Bekämpfung auch andere Tiere gefährden könnten. Zudem weist Stadträtin Beate Ehms darauf hin, dass unsachgemäße Müllentsorgung durch die Bürger das Rattenproblem weiter verschärft.

Stadtverwaltung reagiert

Bürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) hat nun angekündigt, sich aktiv des Problems anzunehmen. Während eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Rattenplage zunächst abgelehnt wurde, wurde dennoch ein einstimmiger Beschluss gefasst, um gezielt gegen die Ratten vorzugehen. Die Herausforderung ist groß, insbesondere angesichts der Tatsache, dass in anderen Städten wie Düsseldorf, wo Hassna Humama eine beängstigende Begegnung mit einer Ratte hatte, ähnliche Probleme bestehen.

In Düsseldorf wurden Giftköderfallen mit Rodentiziden aufgestellt, deren Einsatz aktuell von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin überprüft wird. Doch Rodentizide bergen erhebliche Risiken für Haus- und Wildtiere und sind in ihrer Abbaubarkeit problematisch. Kritiker befürchten, dass die unkontrollierte Ausbreitung der Rattenpopulation auch ohne die Verwendung von Rattengift nicht eingedämmt werden kann.

Alternative Lösungen und Gesundheitsrisiken

Der Deutsche Tierschutzbund hat bereits alternative Maßnahmen zur Rattenbekämpfung empfohlen, darunter das Abdichten von Mülleimern und die Nutzung von Lebendfallen. Trotz der Bedenken über die Rattenpopulation in städtischen Bereichen, argumentiert Professorin Anja Günther, dass die Zahl der Ratten in Städten unter der der Menschen liege und häufig nur punktuelle Probleme, wie jene an Mülldeponien, vorliegen.

Mit der Neubewertung der Rattengift-Zulassung wird die Debatte über die sinnvollsten Wege zur Bekämpfung der Plage weitergehen. Die Reaktionen und Maßnahmen in Leipzig könnten dabei wegweisend für andere Städte in Deutschland sein, die ähnliche Probleme haben.