Lieferchaos bei KVB: Neue Stadtbahnen erst 2026 verfügbar!

Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sehen sich mit erheblichen Lieferverzögerungen seitens des Bahnherstellers Alstom konfrontiert. Laut ksta.de, warten die KVB weiterhin auf eine verbindliche Zusage zur Lieferung von 62 neuen Stadtbahnen für die Linie 1.

Der Auftrag wurde bereits im November 2020 erteilt und hat ein Volumen von 363 Millionen Euro. Die neuartigen Züge, die 60 Meter lang sind, sollen die veraltete Baureihe K 4000 ersetzen, die seit 1995 im Einsatz ist.

Lange Wartezeit auf Testzüge

Die erste Lieferung sollte ursprünglich ab September 2023 erfolgen. Doch das verspätete sich erheblich: Der KVB-Sprecher berichtet von einem aktuellen Lieferverzug von 36 Monaten. Die ersten Züge könnten erst im Frühjahr 2026 verfügbar sein. KVB-Chefin Stefanie Haaks äußerte dabei ernsthafte Zweifel an der Einhaltung des neu angesetzten Termins. Alstom hat die technischen Herausforderungen bei der Herstellung der neuen Bahnen bestätigt und bedauert die Unannehmlichkeiten für die KVB und die Fahrgäste.

In den Gesprächen zwischen KVB und Alstom geht es aktuell nicht nur um Zeitpläne, sondern auch um Vertragsstrafen, die bereits ausgezahlt wurden. Berichten zufolge priorisiert Alstom Aufträge, bei denen noch keine Strafzahlung fällig ist. rundschau-online.de ergänzt, dass derzeit auch die Ersatzteile für alte Fahrzeuge, die über ihre technische Lebensdauer hinaus sind, schwer zu beschaffen sind.

Probleme auf mehreren Fronten

Nicht nur die KVB sind von den Lieferverzögerungen betroffen. Auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen hat mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie aus einer Mitteilung von lnvg.de hervorgeht. Hier entschuldigte sich Alstom erneut für die Lieferschwierigkeiten bei neuen Doppelstockzügen, deren erster geplanter Liefertermin mittlerweile mehrmals verschoben wurde.

Die aktuellen Liefertermine für diese Züge liegen nun im März 2026, was eine mögliche Störung des Zugverkehrs ab Dezember 2025 zur Folge haben könnte. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass Alstom keine Ersatzfahrzeuge für die ausgefallenen Züge in Aussicht gestellt hat, was die Situation zusätzlich verschärft.

Für die KVB wird der Druck größer, ihre veralteten Fahrzeuge der Baureihe K4000 zu modernisieren, da die Instandhaltungsarbeiten aufgrund der Liefersituation eingeschränkt werden müssen. Es wird erwartet, dass das Umbauprojekt im Mai nächsten Jahres beginnt. Dies könnte zu zusätzlichen Ausfällen im Fahrgastbetrieb führen. Gleichzeitig wird eine Fachfirma gesucht, um die KVB bei der Modernisierung der alten Flotte zu unterstützen.

Insgesamt bleibt die Situation sowohl für die KVB als auch für die Fahrgäste angespannt, während sie auf eine Lösung der Unzulänglichkeiten bei Alstom hoffen.