Zukunft des Jahrtausendfelds: Bürger kämpfen für grünen Stadtteilpark!

Lindenau plant einen Stadtteilpark im Jahrtausendfeld, Bürgerinitiative fordert vollständigen Erhalt der Fläche gegen Bebauung.
Lindenau plant einen Stadtteilpark im Jahrtausendfeld, Bürgerinitiative fordert vollständigen Erhalt der Fläche gegen Bebauung. (Symbolbild/ML)

Zukunft des Jahrtausendfelds: Bürger kämpfen für grünen Stadtteilpark!

Lindenau, Deutschland - Im Januar 2025 beschloss der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Jahrtausendfeld in Lindenau. Dieses rund 2,5 Hektar große unbebaute Areal an der Karl-Heine-Kanal ist ein wichtiges Grünstück für die Stadt Leipzig, das vor vollständiger Bebauung geschützt werden soll. Ziel des Plans ist die teilweise Nutzung als Stadtteilpark, doch die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!“ fordert eine umfassende Umwandlung der gesamten Fläche in einen Stadtteilpark, um die wertvolle Grünfläche langfristig zu sichern und die Lebensqualität in der Umgebung zu erhalten.

Ein zentrales Problem bei den Plänen ist die verseuchte Fläche, die Teil des Jahrtausendfeldes ist. Diese wurde früher als Standort einer Lackiererei genutzt und ist daher stark belastet. Die Bürgerinitiative und der Umweltverband Ökolöwe haben bereits eine Petition initiiert und Protestaktionen organisiert, um auf die unzureichenden Sanierungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Kritiker bezeichnen die aktuelle Situation als einen „faulen Deal“, da die Altlasten auf der Fläche lediglich mit einer Folie abgedeckt sind, was das Wachstum von Bäumen unmöglich macht.

Geplante Bebauung und ihre Folgen

Zusätzlich plant die Stadtbau AG den Bau eines sechszügigen Schulgebäudes für die Leipzig International School (LIS) auf dem Jahrtausendfeld, welches für über 2000 Schüler*innen ausgelegt ist. Im Vergleich dazu hat die größte Schule in Leipzig, die „Schule am Palmengarten“, derzeit ca. 1120 Schüler*innen und die „Schule Gießerstraße“ knapp 500. Diese erhebliche Zunahme an Schülern und damit einhergehende Verkehrsproblematik sorgt für Besorgnis unter den Anwohnern.

Die geplante Nutzung der Fläche könnte zu einem drastischen Anstieg des Verkehrsaufkommens führen. Bereits jetzt herrscht auf der Karl-Heine-Straße ein hohes Maß an Lärmbelastung, das durch die zusätzliche Schulnutzung weiter zunehmen dürfte. Zudem befürchten die Bürger, dass die Bebauung zur Gentrifizierung und zu steigenden Mietpreisen führen wird, wodurch gemeinwohlorientierte Angebote vor Ort gefährdet sind.

Forderungen der Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative fordert die Stadtverwaltung auf, Flächen zu erwerben, die entsiegelt werden können, anstatt weitere Investitionen in problematische Bauprojekte zu stecken. In ihren Augen widersprechen die Pläne zur Bebauung dem aktuellen Flächennutzungsplan, der das Jahrtausendfeld als Fläche für Gemeinbedarf ausweist. Sie drängen auf die Erstellung eines qualifizierten Bebauungsplans, der den Erhalt des Jahrtausendfelds als Grünfläche sicherstellt.

Zusätzlich appelliert die Initiative an die Stadtbau AG und die LIS, alternative Standorte für das Schulprojekt in Betracht zu ziehen. Sie mahnen, dass die Stadt in Zeiten des Klimawandels dringend mehr Grünflächen benötigt, um beispielsweise die Luftqualität zu verbessern und den Sommerhitzeeffekten entgegenzuwirken. Die Klimaanalyse der Stadt stuft das Jahrtausendfeld als „besonders schützenswerte“ Fläche ein, was die Forderungen der Bürgerinitiative zusätzlich untermauert.

Für das Jahrtausendfeld sind also wegweisende Entscheidungen in der Zukunft zu erwarten. Die weitere Entwicklung wird entscheidend sein für den Erhalt der Grünflächen und die Lebensqualität der Anwohner im Leipziger Westen.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um das Jahrtausendfeld können Sie die Berichterstattung auf L-IZ und auf Jahrtausendfeld.noblogs.org verfolgen.

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OrtLindenau, Deutschland
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