Altenburg plant Museumsrevolution: Leuchtturmprojekt für die Region!

Altenburg plant mit dem Masterplan „Lindenau-Campus“ die Neugestaltung von Museen und Bildungsangeboten zur kulturellen Aufwertung.
Altenburg plant mit dem Masterplan „Lindenau-Campus“ die Neugestaltung von Museen und Bildungsangeboten zur kulturellen Aufwertung. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Lindenau, Deutschland - In Altenburg steht eine bedeutende Neuausrichtung der musealen Infrastruktur bevor. Der Masterplan zur Entwicklung der Museen auf dem Altenburger Schlossberg wurde von Museumsdirektor Roland Krischke, Landrat Uwe Melzer (CDU) und Oberbürgermeister André Neumann (CDU) vorgestellt. Ziel des Plans ist es, das kulturelle Erbe der Region zu einem überregionalen Ziel zu entwickeln. Unter dem Titel „Prinzen im Dornröschenschloss“ umfasst der Masterplan über 100 Seiten und skizziert eine Zukunft, die sowohl Bildung als auch Tourismus miteinander verknüpfen soll – ein echter Leuchtturm für die Region, wie Welt berichtet.

Im Fokus steht der geplante „Lindenau-Campus“, benannt nach dem Gründer des Lindenau-Museums, Bernhard August von Lindenau. Dieser soll nicht nur die bestehenden Museen stärker miteinander verbinden, sondern auch eine museale Bildungslandschaft schaffen. Dabei ist die Idee, das Schloss- und das Spielkartenmuseum für ein besseres Verständnis neu aufzuteilen, Teil des ganzheitlichen Konzepts. Auch ein neu geplantes stadtgeschichtliches Museum auf dem Schlossareal, das auf Privatsammlungen basiert, wird in Erwägung gezogen.

Bildung und Digitalisierung

Ein zentraler Punkt des Masterplans sind die geplanten Bildungsangebote für Universitäten, Museumsverbände, Schulen und die breite Öffentlichkeit. Digitale Bildungsangebote sollen ebenfalls integriert werden, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Der Landrat betonte hierbei den Einsatz von „viel Herzblut“ in diese zukunftsorientierte Planung. Oberbürgermeister Neumann äußerte den Wunsch, dass bis zur Landesgartenschau 2030 sichtbare Fortschritte erkennbar sein sollten. Aktuell wird der Sanierungsstau des Schlosses auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt, was die Dringlichkeit des Vorhabens unterstreicht.

Ein weiterer Schritt in Richtung Umsetzung des Masterplans ist die Überführung der Schlossimmobilie in eine Stiftung, um Kapital für notwendige Sanierungsmaßnahmen zu generieren. Um die Museen künftig gemeinschaftlich zu betreiben, wird die Gründung eines Zweckverbands angestrebt.

Neugestaltung des Lindenau-Museums

Zusätzlich zum Masterplan gibt es auch Pläne zur Neugestaltung des Eingangsbereichs des Lindenau-Museums. Am 10. Februar 2023 wurde der Vorentwurf des Architekturbüros Hoskins Planungs GmbH als beste Lösung ausgewählt, nachdem sechs Architekturbüros an dem Verfahren teilgenommen hatten. Die Kriterien für die Neugestaltung umfassen Barrierefreiheit, eine harmonische Einbindung in den Schlossgarten sowie eine ästhetische Verbindung mit dem historischen Gebäude, wie altenburgerland.de mitteilt.

Das Evaluationsteam, bestehend aus Architekten, Denkmalschützern und Vertretern der Stadtgesellschaft, hat die Anforderungen an das Gebäude klar definiert. Dazu gehören moderne Klimatechnik, neue sanitäre Anlagen und eine barrierefreie Erschließung. Die Sanierung des Lindenau-Museums wird durch einen Bundestagsbeschluss von November 2018 unterstützt, der 24 Millionen Euro für die Modernisierung vorsieht, flankiert durch weitere 24 Millionen Euro vom Freistaat Thüringen.

Das Jahr 2023 markiert somit ein Jubiläum: 175 Jahre nach der Eröffnung des ersten Kunstmuseums und der damit verbundenen Kunstschule im 19. Jahrhundert blickt Altenburg auf eine vielversprechende Zukunft als Zentrum für Kultur und Bildung.

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Ort Lindenau, Deutschland
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