Klimaprotest mit Klavier: So kämpft Leipzig gegen CO2-Emissionen!

Klimaprotest mit Musik am 13. Juni 2024 in Lindenau: Klavierschieben zu Ehren des Bachfestes zur Sensibilisierung für Klimafragen.
Klimaprotest mit Musik am 13. Juni 2024 in Lindenau: Klavierschieben zu Ehren des Bachfestes zur Sensibilisierung für Klimafragen. (Symbolbild/ML)

Klimaprotest mit Klavier: So kämpft Leipzig gegen CO2-Emissionen!

Lindenau, Deutschland - Im Rahmen des Bachfests 2025, das heute in Leipzig beginnt, sind die Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Denkens in den Fokus gerückt. Leipziger Klimagruppen haben eine kreative Protestaktion geplant, die auf die hohe Klimabelastung durch die Anreise der zahlreichen Festivalbesucher aufmerksam macht. Im vergangenen Jahr wurde bereits ein Klavierflügel mit Motorkraft durch die Stadt bewegt, da die Polizei das Schieben mit Muskelkraft als zu gefährlich einstufte. Diese Aktion soll in diesem Jahr weitergeführt werden.

Das Bachfest ist ein internationales Festival, bei dem etwa 40% der Gäste aus dem Ausland kommen. Ein beachtlicher Teil der mehr als 100.000 Gäste reist von weit her an, was eine hohe CO2-Belastung zur Folge hat. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Projekt Bachwald ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Aufforstungsinitiative am Störmthaler See, wo seit 2022 ein ehemaliges Kippengelände aufgeforstet wird. Bislang wurden 15 Hektar Wald gepflanzt, und insgesamt werden 18 Hektar durch das Projekt ausfinanziert.

Der Klimapass und seine Bedeutung

Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der CO2-Bilanz ist die Einführung des Klimapasses, der die frühere Festival Card ersetzt. Mit dem Kauf eines Klimapasses, dessen Preis nach der Anreise-Strecke gestaffelt ist und zwischen 15 und 110 Euro liegt, werden Bäume im Bachwald gepflanzt, was zur Kompensation der CO2-Emissionen beiträgt. Bisher konnten durch den Verkauf des Klimapasses Einnahmen in Höhe von 25.000 Euro erzielt werden, die direkt in den Bachwald fließen und nicht in das Festival-Budget. Das Festival selbst hat ein hohes Bewusstsein für seinen CO2-Fußabdruck, insbesondere angesichts der durchschnittlichen Reiseentfernungen von internationalen Gästen, die für Europa bei etwa 840 km und außerhalb Europas sogar bei 8,773 km liegen.

Ein neu gepflanzter Baum speichert in den ersten 20 Jahren etwa 200 kg CO2, während voll ausgewachsene Bäume jährlich zwischen 12 und 29 kg CO2 binden können, abhängig von der Baumart. Der Klimapass „Welt“ ermöglicht es den Käufern, 22 Bäume zu pflanzen, die über einen Zeitraum von 20 Jahren zur Reduzierung der eigenen CO2-Emissionen beitragen können. Dieser Ansatz wird auch durch spezifische Veranstaltungen unterstützt, wie das Klimakonzert, das am 20. Juni stattfinden wird.

Geplante Protestaktion

Am 13. Juni 2024 organisiert eine Gruppe von Aktivisten eine Protestaktion am Jahrtausendfeld in Lindenau. Geplant ist, dass ein Klavier mit Muskelkraft geschoben wird, während Musik von Bach gespielt wird. Die Route führt über die Karl-Heine-Straße zur Sachsenbrücke, wo eine besondere Musik-Session stattfindet, die durch die beeindruckenden „Warming Stripes“ symbolisch die Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte visualisiert.

Nach der Vorstellung auf der Sachsenbrücke wird ein Protestzug in die Innenstadt zum Leipziger Marktplatz organisiert. Das Eintreffen dort ist für 18 Uhr geplant, gefolgt von einer offiziellen Programmgestaltung ab 18:30 Uhr. Kontakte zum Bridges Kammerorchester für die musikalische Umrahmung ab 19 Uhr bestehen bereits, um die Aktion zu einem eindrucksvollen Erlebnis zu machen. Diese Initiative thematisiert nicht nur die Musik von Bach, sondern auch die dringlichen ökologischen Fragen, die unser Zeitalter prägen.

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OrtLindenau, Deutschland
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