Lübeck kämpft mit 100 Millionen Euro Schulden: Haushaltskrise droht!

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau informiert über Haushaltsdefizite, geplante Einsparungen und Infrastrukturinvestitionen für 2025.
Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau informiert über Haushaltsdefizite, geplante Einsparungen und Infrastrukturinvestitionen für 2025. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Lübeck, Deutschland - Am 28. Mai 2025 hat die Stadt Lübeck ihren Haushaltsbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass die Kommunen im Norden, insbesondere Lübeck, mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Der Jahresfehlbetrag beträgt beachtliche 94,7 Millionen Euro, wovon ein Drittel auf reduzierte Mittel vom Land zurückzuführen ist. Des Weiteren wurden zusätzliche 65 Millionen Euro an die Pensionskasse gezahlt, was die ohnehin angespannte Haushaltslage weiter verschärft.

Die Stadt hat bereits frühzeitig im Jahr 2024 über eine Umstrukturierung und die Reduzierung von Zuweisungen informiert. Trotz der prognostizierten Rückgänge der Gewerbesteuererträge verzeichnet Lübeck auch steigende Sozial- und Jugendhilfemittel. Im Vergleich zur Planung erwarten die Verantwortlichen Mindererträge von etwa 32,7 Millionen Euro. Um die finanzielle Situation zu kompensieren, hat Bürgermeister Jan Lindenau eine Haushaltssperre verhängt.

Haushaltsplanung für 2025

Für das kommende Jahr plant die Stadt Lübeck Ausgaben von insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind Schulden in Höhe von rund 100 Millionen Euro vorgesehen. Diese Schulden resultieren aus Mittel-Kürzungen von Bund und Land sowie der Inflation, die zusätzliche Kosten verursacht hat. Die Lübecker Bürgerschaft wird Ende September über den neuen Haushalt entscheiden.

Von den geplanten Ausgaben fließen 28 Millionen Euro in wichtige Infrastrukturprojekte, darunter Straßen, Rad- und Fußwege sowie Brücken. Zusätzlich sind 14,5 Millionen Euro für Schulen eingeplant, um die Bildungsinfrastruktur weiter zu stärken.

Maßnahmen zur Konsolidierung

Um den Haushalt langfristig zu konsolidieren, hat die Stadt bereits Maßnahmen erarbeitet. Diese zielgerichteten Schritte sind notwendig, um die schwierigen Rahmenbedingungen in den Griff zu bekommen und nötige Priorisierungen vorzunehmen. Bürgermeister Lindenau hat betont, dass auch für den Haushalt 2026 weitere Einsparungen notwendig sein werden.

In der Vergangenheit haben bereits andere Kommunen in Schleswig-Holstein ähnliche Projekte zur Haushaltskonsolidierung ins Leben gerufen. Ein Beispiel ist eine 11.000 Einwohner umfassende Gemeinde, die mit einer Potentialanalyse der Haushaltskonsolidierung begonnen hat. Diese Analyse konzentrierte sich auf die dauerhafte Leistungsfähigkeit und die Sicherung der Investitionstätigkeit, um weitere Verschuldungen zu vermeiden. Der Erfolg solcher Maßnahmen ist auch für Lübeck von entscheidender Bedeutung, um finanziell stabil zu bleiben und notwendigen Investitionen nicht im Weg zu stehen.

Die Bürger von Lübeck stehen vor einer herausfordernden Zeit, in der es erforderlich ist, sowohl die Ausgaben zu priorisieren als auch alternative Einnahmequellen zu finden, um die wirtschaftliche Zukunft der Stadt zu sichern. Die nächsten Schritte der Bürgerschaft werden entscheidend dafür sein, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen in Lübeck entwickeln werden.

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Ort Lübeck, Deutschland
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