Die Porsche Leipzig GmbH hat zum 1. Januar 2025 die 35-Stundenwoche eingeführt. Damit ist das Unternehmen das erste Automobilwerk im Osten Deutschlands, das diese Arbeitszeitregelung umsetzt. Die Angleichung der Arbeitszeiten bringt einen vollen Lohnausgleich mit sich und stellt einen bedeutenden ökonomischen und sozialen Erfolg nach der deutschen Wiedervereinigung dar. Die IG Metall, die für die soziale Einheit der Lebens- und Arbeitsbedingungen eintritt, hat sich maßgeblich für diese Regelung eingesetzt.
Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin Unterschiede in den Arbeitszeiten und Entgelten zwischen Ost- und Westdeutschland. So musste in der Vergangenheit oft für die gleiche Arbeit und das gleiche Entgelt mehr gearbeitet werden. Die Arbeitgeber haben sich seit Jahrzehnten gegen eine Angleichung ausgesprochen. Laut einer aktuellen Umfrage haben über 60 % der IG Metall-Mitglieder in tarifgebundenen Unternehmen in der letzten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eine Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche erreicht, wie IG Metall berichtet.
Die Verhandlungen und der Weg zur 35-Stundenwoche
Die Einführung der 35-Stundenwoche in Leipzig war das Ergebnis intensiver Verhandlungen und mehrerer Arbeitskampfmaßnahmen. Der Betriebsrat unter der Leitung von Knut Lofski hatte zuvor eine Betriebsvereinbarung verhandelt, die in zwei Stufen umgesetzt wurde. Die erste Stufe sah eine Absenkung der Arbeitszeit auf 36,5 Stunden pro Woche zum 1. Januar 2022 vor, gefolgt von der Reduzierung auf 35 Stunden in diesem Jahr.
Bereits in den 2010er Jahren gab es Debatten zur Angleichung der Arbeitszeiten, und die IG Metall hatte 1984 einen Kampf um die Arbeitszeitverkürzung ins Leben gerufen. Die 35-Stundenwoche wurde erstmals 1994 in der Metall- und Elektroindustrie verankert. Um den aktuellen Prozess zu unterstützen, organisiert die IG Metall eine Demonstration am 15. März 2025 in Leipzig und anderen Städten von 12 bis 14 Uhr, um zur Solidarität und Mitgliedschaft zu mobilisieren.