
Der Einfluss des Podcasts „Springerstiefel“ auf die Diskussion über Rechtsextremismus in Ostdeutschland
19.03.2025 – 11:35
MDR Mitteldeutscher Rundfunk
Leipzig (ots) – Der jüngste Erfolg des Podcasts „Springerstiefel – Die 90er sind zurück“ hebt die Bedeutung von Gesprächen über Rechtsextremismus und gesellschaftliche Probleme in Ostdeutschland hervor. Am 18. März 2025 wurde dieser Podcast mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2025 in der Kategorie „Bester Podcast“ ausgezeichnet, eine Leistung, die die Wichtigkeit solch relevanter Themen im aktuellen Gesellschaftsdiskurs unterstreicht.
In der fünfteiligen Podcast-Serie analysieren die Hosts Hendrik Bolz und Don Pablo Mulemba die wieder aufflammende rechte Gewalt in Ostdeutschland. Diese Produktionen sind nicht nur prägnante Zeitzeugenberichte, sondern auch wertvolle Reflexionen über gesellschaftliche Aspekte, die das Verständnis für das Phänomen des Rechtsextremismus fördern.
Der „Springerstiefel“-Podcast im Detail
Die zweite Staffel des Podcasts unternimmt erneut eine Spurensuche und stellt Fragen zur Stabilität von Mustern, die bereits in den 1990er Jahren zu beobachten waren. Profis der Medienlandschaft sehen in diesem Podcast eine Möglichkeit, Narrationen zu verändern. „Podcasts wie ‚Springerstiefel‘ tragen dazu bei, überkommene Klischees zu hinterfragen und eine differenzierte Sichtweise zu fördern“, bemerkte die Jury in ihrer Begründung für die Auszeichnung.
Die beiden Hosts bringen persönliche Geschichten in die Diskussion ein, was dem Podcast eine emotionale Tiefe verleiht. Don Pablo Mulemba erzählt von den Erfahrungen seiner Familie mit rechter Gewalt, während Hendrik Bolz aus seiner eigenen Jugend in einem rechtsextremen Umfeld berichtet. Diese authentischen Berichte schaffen ein Klima des Vertrauens und fördern offene Gespräche über schmerzhafte Themen.
Ein Blick auf die Bedeutung der Auszeichnung
Die Jury lobte insbesondere die Fähigkeit der Hosts, die Geschichten der Menschen in Ostdeutschland hörbar zu machen und in einem sachlichen, jedoch tiefgründigen Rahmen zu präsentieren. “In Zeiten, in denen das Erstarken der Rechten weltweit ein immer größeres Problem darstellt, zeigt dieser Podcast die Kraft des Mediums und wie es genutzt werden kann, um zu lernen und Veränderungen zu bewirken”, so die Jury.
Jana Brandt, Programmdirektorin beim MDR, äußerte sich zu dem Preis: „Wir freuen uns über diese Wertschätzung für unseren Podcast, der auf ankritische Weise das Thema Rechtsextremismus bearbeiten kann. Die Auszeichnung ist ein Anreiz, tiefere Einblicke in die Thematik zu gewinnen.” Ein Preis von 3.333 € wurde dem Podcast für seine Verdienste verliehen.
Der weitere Weg des „Springerstiefels“
Angesichts der hohen Zuhörerzahlen und der Resonanz, die der Podcast erzielt hat, wird die Arbeit fortgesetzt. Bereits eine zusätzliche Folge zur Bundestagswahl 2025 wurde produziert, um das Thema fortlaufend zu beleuchten.
Die ermutigenden Rückmeldungen der Hörer zeigen, dass die Thematik von Rechtsextremismus nicht nur von den Hosts, sondern auch von der Gesellschaft selbst als wichtig erachtet wird. „Für eine Zukunft mit mehr Zuhören und weniger Urteilen“, drückte Hendrik Bolz seine Hoffnung aus.
„Springerstiefel – Die 90er sind zurück“ ist auf der ARD Audiothek verfügbar und wird als bedeutendes Mittel zur Auseinandersetzung mit einer kritischen Phase der deutschen Geschichte geschätzt.
Weitere Informationen zum Deutschen Hörbuchpreis und den ausgezeichneten Produktionen können unter www.deutscher-hoerbuchpreis.de eingesehen werden.
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