Graz kämpft gegen Tigermücken: 125.000 Männchen im Einsatz!

In Graz wurde ein Pilotprojekt gestartet, um die Tigermücke mit 125.000 sterilisierten Männchen einzudämmen.

In Graz wurde ein Pilotprojekt gestartet, um die Tigermücke mit 125.000 sterilisierten Männchen einzudämmen.
In Graz wurde ein Pilotprojekt gestartet, um die Tigermücke mit 125.000 sterilisierten Männchen einzudämmen.

Graz kämpft gegen Tigermücken: 125.000 Männchen im Einsatz!

In Graz wurde ein wegweisendes Pilotprojekt zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke gestartet. Am Heimgarten Schönau wurden am 12. August 2025 insgesamt 125.000 sterile Tigermückenmännchen freigesetzt. Dies stellt einen österreichweit einzigartigen Schritt zur Eindämmung der Tigermücke dar, die nicht nur lästig, sondern auch gesundheitsgefährdend ist. Das Gesundheitsamt Graz arbeitet dabei eng mit der Seibersdorf Labor GmbH zusammen und setzt die sogenannte Sterile-Insekten-Technik (SIT) ein, wie graz.at berichtet.

Die SIT-Methode nutzt ausschließlich männliche Tigermücken, die nicht stechen und keine Nachkommen erzeugen können. Weibliche Tigermücken, die nur einmal jährlich paaren, machen diese Strategie vielversprechend. Mit dem Ziel, die Tigermückenpopulation in den kommenden Jahren um bis zu 70 Prozent zu reduzieren, werden insgesamt 600.000 Männchen im Projekt freigesetzt. Die ersten Ergebnisse der Initiative werden frühestens im Oktober 2025 erwartet, wenn die Wirksamkeit der Methode ausgewertet wird. Der Grad der Populationsreduktion wird durch das Aufstellen von 50 Insekten- und Eierfallen überwacht, um ein umfassendes Bild der Verbreitung zu erhalten, wie kurier.at ergänzt.

Gesundheitliche Risiken und Präventionsmaßnahmen

Die Asiatische Tigermücke kann über 20 verschiedene Krankheitserreger übertragen, darunter Erreger von Krankheiten wie Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren. Dies veranlasst die Stadt Graz, proaktive Maßnahmen zur Vermeidung von Stehgewässern zu ergreifen, da Weibchen in der Lage sind, alle drei Tage Eier abzulegen. Aufgrund des durch den Klimawandel begünstigten Ausbreitungsgebiets der Tigermücke in nördliche Regionen ist es umso wichtiger, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer appelliert an die Bürger, stehendes Wasser in Regentonnen, Blumentopfuntersetzern und ähnlichen Behältern zu entfernen oder abzudecken.

Dr.in Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes Graz, hebt hervor, dass das Projekt nicht nur lokal relevant ist. Die damit gewonnenen Erkenntnisse sollen auch anderen Regionen dienen. In der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts werden zwei Untersuchungszonen gebildet: eine Index- und eine Vergleichszone, um die Effizienz und die Resultate der SIT-Methode im urbanen Raum genau zu dokumentieren. Dies könnte zu ähnlichen Initiativen auch in anderen Städten führen.

Das Projekt wird als innovativer Ansatz zur Kontrolle der Tigermückenpopulation angesehen und könnte ein neues Kapitel im Kampf gegen diese gesundheitliche Bedrohung aufschlagen – nicht nur für Graz, sondern möglicherweise auch für andere Städte in Österreich.