100 Jahre Rhönrad: Ein Erbe voller Eleganz und Herausforderungen!
Erfahren Sie die Geschichte des Rhönrads und Otto Feicks Erfindung in Schönau – eine interessante Reise durch 100 Jahre Sportgeschichte.

100 Jahre Rhönrad: Ein Erbe voller Eleganz und Herausforderungen!
Die faszinierende Geschichte des Rhönrads, das vor 100 Jahren von Otto Feick patentiert wurde, erfährt derzeit eine neue Würdigung. Ursprünglich inspiriert von einem Spielzeug seines Großvaters, fand Feick seine Muse während seiner Haft im Mainzer Gefängnis. Dort entwarf der Pfälzer Schlosser das Gerät, das heute Sportler weltweit begeistert und das auch bei Wettbewerben große Leistungen verlangt. Nach seiner Haft entfaltete Feick seine Ideen in einer kleinen Metallwerkstatt in Schönau und nannte das Rad zu Ehren seiner neuen Heimat „Rhönrad“.
Feicks innovative Erfindung wurde schnell populär. Er tourte mit einer Mustergruppe durch Varietés in Deutschland und international, bevor er 1959 verarmt starb. Trotz des Verkaufs seines Patents an Investoren, blieb das Erbe des Rhönrads in seiner Heimat lebendig. In Schönau finden sich heute ein Rhönrad-Denkmal und der Otto-Feick-Weg, auch wenn die Pläne für ein Rhönrad-Museum aufgrund finanzieller Gründe gescheitert sind. Die Sportart wurde in den 1950er Jahren revitalisiert und 1956 offizielles Sportgerät des Deutschen Turnerbunds, was 1960 zur ersten deutschen Meisterschaft führte. Deutsche Athletinnen und Athleten sind seitdem international erfolgreich im Rhönradturnen.
Das Rhönradturnen und seine Disziplinen
Das Rhönradturnen hat sich als elegante Sportart etabliert, die Kraft, Balance, Körperspannung und Beweglichkeit verlangt. Ein Rhönrad wiegt etwa 50 Kilogramm und besteht aus zwei parallelen Stahlreifen, die durch Sprossen verbunden sind. Turner und Turnerinnen sind über Lederschlaufen an zwei Brettern mit dem Rhönrad verbunden. Die Durchmesser der Rhönräder variieren zwischen 1,30 und 2,45 Metern, während die Preise für kleinere Geräte bei etwa 1.100 Euro beginnen.
- Geradeturnen (mit oder ohne Musik)
- Spiraleturnen
- Sprung
Beim Geradeturnen rollt das Rhönrad auf beiden Reifen hin und her und kombiniert Elemente aus dem Reck- und Barrenturnen. Im Erwachsenenbereich wird das Geradeturnen oft mit Musik begleitet. Das Spiraleturnen hingegen erfordert die Bewegung des Rhönrads auf nur einem Reifen, während beim Sprung das Rad angeschoben wird und der Turner nach verschiedenen Sprüngen auf einer Weichbodenmatte landet. Die Nische des Rhönradturnens schätzen junge Talente wie Klara Kiefer und Sara Richter, die auch feststellen, dass die Nachfrage größer ist als das Platzangebot in ihren Trainingsstätten.
Ehrung für Otto Feick
Aktuell plant der Verein „Kurpfälzer Meile der Innovationen“, Otto Feick und sein Rhönrad zu würdigen. Eine Bronzeplatte mit seinen Errungenschaften soll als die 41. Platte vor dem Mannheimer Schloss installiert werden. Diese Platten erinnern an bedeutende Innovationen und sind Teil einer Reihe, die seit dem 30. Mai 2017 errichtet worden ist. Feick, der aus der Gemeinde Reichenbach stammt, erhält damit die Anerkennung, die sein Erbe verdient.
Auch wenn das Rhönradturnen nicht in großen Sportportalen oder im Fernsehen beachtet wird, bleibt es eine beeindruckende Disziplin, die einzigartige Fähigkeiten verlangt und sich stetig weiterentwickelt.
Für weitere Informationen zu den Feierlichkeiten und der Geschichte des Rhönrads, besuchen Sie die Artikel von Antenne, Rheinpfalz und Insüdthüringen.