Russlands Frust über entflohene Antonow An-124: Ein Luft-Horror!

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Leipzig wird zum Dreh- und Angelpunkt für Antonow An-124-Flugzeuge, während russische Maschinen dort stillstehen.

Leipzig wird zum Dreh- und Angelpunkt für Antonow An-124-Flugzeuge, während russische Maschinen dort stillstehen.
Leipzig wird zum Dreh- und Angelpunkt für Antonow An-124-Flugzeuge, während russische Maschinen dort stillstehen.

Russlands Frust über entflohene Antonow An-124: Ein Luft-Horror!

Am 11. Juli um 14:38 Uhr Ortszeit landete die Antonow An-124 mit dem Kennzeichen UR-82073 auf dem Flughafen Leipzig-Halle. Das Flugzeug gehört zur Antonov Airlines und wurde seit März 2021 wegen Wartungsarbeiten in Kiew-Swjatoschyn geparkt. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage ist diese Landung von besonderem Interesse. Der Luftraum über der Ukraine ist seit dem 24. Februar 2022 für zivile Flüge geschlossen, was die Umstände der Anflüge besonders kompliziert macht.

Die An-124 flog am besagten Tag ohne Transpondersignal bis zur polnisch-ukrainischen Grenze und war erst im polnischen Luftraum nachverfolgbar. Augenzeugen berichteten von der An-124 im Tiefflug über Kiew, was die russische Armee überraschte. Kritiker in Russland äußerten, dass es ein Versäumnis gewesen sei, die An-124 am Boden zu zerstören oder nach dem Start abzuschießen. Der Telegram-Kanal “Fighterbomber” bezeichnete die unbemerkte Evakuierung als “traurigen Vorfall” für den russischen Geheimdienst.

Russlands Luftfahrt in der Krise

Währenddessen sitzt ein russisches Frachtflugzeug, eine Antonow An-124 der Volga-Dnepr, seit drei Jahren in Kanada fest. Die kanadische Regierung plant, das Flugzeug an die Ukraine zu übergeben, was von Russland und der Airline heftig kritisiert wird. Diese An-124 hatte Ende Februar 2022 Covid-Tests aus China nach Toronto transportiert, kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Während ihres Aufenthalts in Kanada sperrte die Regierung den Luftraum für russische Flugzeuge, was die Maschine festhielt.

Im Juni 2023 kündigte der damalige kanadische Premierminister Justin Trudeau die Übergabe an die Ukraine an, während das russische Außenministerium dies als “zynischen Diebstahl” bezeichnete. Das russische Militär nutzt die An-124 weiterhin, während die ukrainische Antonov Airlines die Maschinen zivil betreibt. Nach der Zerstörung der An-225 Mrija, der großen Schwester der An-124, bei der Schlacht um Hostomel, ist die Situation noch prekärer geworden.

Aktueller Stand der An-124-Flotte

Antonov Airlines verfügt nun wieder über sechs aktive An-124-Exemplare, nachdem die UR-82073 mit modernisierter Avionik und modifizierten Triebwerken ausgestattet wurde. Diese neuen Triebwerke haben zackenförmige Schubdüsen zur Reduzierung der Lärmemissionen. Fachleute vermuten, dass die An-124 für die Zertifizierung ihrer Modifikationen nach Leipzig geflogen sein könnte, was sie voraussichtlich zu einem wichtigen Teil der regulären Flotte von Antonov Airlines macht.

Im Gegensatz dazu sind drei An-124 der Volga-Dnepr, die sich ebenfalls in Leipzig befinden, nicht flugfähig und wurden seit längerer Zeit nicht gewartet. Dies steht im krassen Gegensatz zu den ukrainischen An-124, die von Leipzig aus weltweit operieren. Die Kooperation zwischen der NATO und der Volga-Dnepr endete bereits 2018, und westliche Staaten haben russische Unternehmen mit Sanktionen belegt. Diese Situation hat die russische Luftfahrtindustrie erheblich geschwächt und den Betrieb der An-124 stark beeinträchtigt.

Die Entwicklungen rund um die Antonow An-124 spiegeln die größere Krise der Luftfahrtindustrie der beiden Länder wider und sind ein weiteres Beispiel für die komplizierten geopolitischen Spannungen in der Region. Das Schicksal dieser ikonischen Flugzeuge bleibt abgesehen von den militärischen Auseinandersetzungen auch von wirtschaftlichen und diplomatischen Überlegungen in hohem Maße beeinflusst.