Streit um Bürgerbahnhof Plagwitz: Wechselkröte bedroht durch Bebauung!

Streit um Bürgerbahnhof Plagwitz: Wechselkröte bedroht durch Bebauung!

Plagwitz, Deutschland - Am 5. Juli 2025 hat der Stadtrat von Leipzig einen entscheidenden Beschluss zum geplanten Bürgerbahnhof Plagwitz gefasst. Am 26. Juni wurden die Ergebnisse eines langen Beteiligungsprozesses präsentiert, der über 40 Beteiligte umfasste, darunter die LEWO AG, Anwohner, Bürgerinitiativen sowie Umweltverbände und verschiedene Fraktionen. Ziel war es, ein Konsenspapier zu erarbeiten, das die unterschiedlichen Interessen vereint.

Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat für einen Beschluss, der den Übergang von etwa 60 % des ursprünglichen Grundstücks der LEWO AG in kommunalen Besitz vorsieht. Dies entspricht einer Fläche von rund 12.000 m², die künftig ökologisch und nachhaltig entwickelt werden sollen. Auch der Westbahnhof soll in die kommunale Hand übergehen.

Artenschutz und Herausforderungen

Ein zentrales Thema im Konflikt um den Bürgerbahnhof Plagwitz war der Artenschutz. Der Umweltverein Ökolöwe hatte bereits 2022 einen Baustopp gefordert, da es an einer gründlichen Erfassung geschützter Arten mangelte. Das neu in Auftrag gegebene Artenschutzgutachten hat nun ergeben, dass auf dem Plangebiet die letzte Population der streng geschützten Wechselkröte lebt. Dieses Gutachten zeigt die Gefahr des Aussterbens dieser Art auf, sollte die geplante Bebauung wie vorgesehen fortschreiten. Die Wechselkröte kann nicht einfach umgesiedelt werden, was die Situation weiter kompliziert.

Bürger und Umweltverbände haben über 900 Einwände gegen den Bebauungsplan eingereicht und fordern sowohl den Erhalt als auch eine Vergrößerung des Parks. Der Ökolöwe drängt die Stadt Leipzig dazu, den Reproduktionsstandort sowie die Landlebensräume der Wechselkröte zu schützen und appelliert an die LEWO AG sowie die Stadt, alternative Standorte für Ihre Baupläne in Betracht zu ziehen. Der Bürgerbahnhof Plagwitz wird als ein wichtiger Erholungs- und Naturraum angesehen, dessen Bedeutung angesichts des Bevölkerungswachstums im Leipziger Westen weiter steigert.

Ausblick und öffentliche Beteiligung

Das Prinzip der „doppelten Innenentwicklung“ verfolgt die Stadt, welches eine Vergrößerung des Bürgerbahnhofs anstrebt. Die Initiative von Ökolöwe, die Bürger zum Einsatz für den Erhalt der Grünflächen aufzurufen, verdeutlicht, wie wichtig dieser Raum für die lokale Gemeinschaft ist. Die Bürger haben die Möglichkeit, den Appell zum Schutze der Grünflächen zu unterstützen und sich aktiv in die Diskussion einzubringen.

Das Artenschutzgutachten des Ökolöwen steht zudem als Download zur Verfügung und soll dazu beitragen, Transparenz in den Prozess zu bringen und Informationen für eine verantwortungsvolle Planung bereitzustellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Bürgerbahnhof Plagwitz auswirken werden und ob ein Ausgleich zwischen notwendiger urbaner Entwicklung und dem Schutz wertvoller Lebensräume gefunden werden kann.

Zusammenfassend zeigt die Thematik um den Bürgerbahnhof Plagwitz, wie komplex Stadtplanung in einem dicht besiedelten und ökologisch sensiblen Umfeld sein kann. Der Dialog zwischen Stadt, Bürgern und Umweltschützern wird entscheidend sein für die Zukunft dieses Areals.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um den Bürgerbahnhof verweist LIZ auf die entsprechenden Berichte. Auch Ökolöwe hat umfangreiche Informationen und Materialien zum Thema bereitgestellt.

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OrtPlagwitz, Deutschland
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