Hündin wartet sehnsüchtig im Leipziger Tierheim auf ihren Besitzer

Hündin wartet sehnsüchtig im Leipziger Tierheim auf ihren Besitzer

Leipzig-Paunsdorf, Deutschland - Am Samstagabend hat ein 64-jähriger Mann eine junge Hündin am Autobahnpolizeirevier in Leipzig-Paunsdorf abgegeben. Laut seiner Schilderung sei die Hündin ihm kurz zuvor an der Kreuzung Schwantesstraße/Bautzener Straße fast vor das Auto gelaufen. Die Hündin ist weiß und trägt ein rotes Halsband. Derzeit wartet sie im Tierheim Leipzig auf ihren rechtmäßigen Besitzer. Bis Sonntagmittag hatte sich jedoch noch niemand gemeldet, um die Hündin abzuholen. Das Tierheim appelliert an den Besitzer, sich per E-Mail oder Telefon zu melden, falls er seinen Hund erkennt. Zur Abholung sind entsprechende Dokumente erforderlich, die den Besitz nachweisen.

Der Vorfall wirft ein Licht auf die aktuelle Lage der Tierheime in Sachsen, die während der Ferienzeit mit einer hohen Anzahl unvermittelbarer Tiere kämpfen. Michael Sperlich, der Leiter des Tierheims in Leipzig, berichtet von einer vollen Kapazität und einem ernsthaften Problem mit aggressiven Hunden, die während der Corona-Pandemie angeschafft wurden. Diese Hunde sind häufig schwer zu vermitteln, da viele Halter nicht in der Lage sind, mit ihren Tieren umzugehen. Zur Zeit leben 34 bis 36 aggressive Hunde im Leipziger Tierheim, für die nur schwer geeignete Besitzer zu finden sind.

Die Herausforderungen für Tierheime

Im Sommer ist die Situation besonders angespannt, da die Adoptionsanfragen zurückgehen, weil viele Menschen verreisen. Neben Leipzig stehen auch Tierheime in Chemnitz und Dresden unter Druck. In Chemnitz gibt es viele Problemhunde und -katzen, die nicht vermittelt werden können. Jens von Lienen, der Leiter des Chemnitzer Tierheims, stellt fest, dass in den Sommerferien üblicherweise mehr Haustiere adoptiert werden, dies jedoch in diesem Jahr nicht zutrifft. Aktuell leben dort 45 Katzen und 40 Hunde.

Die Zahlen sind alarmierend: Vor der Pandemie konnten im Schnitt zehn Hunde pro Monat vermittelt werden, seitdem sank diese Zahl auf nur drei bis vier. Der Anstieg an Haustierkäufen während der Pandemie hat den Bedarf an Adoptionen stark verringert. Das Tierheim in Dresden verzeichnet ähnliche Trends und ist stark überlastet, insbesondere bei den Plätzen für Katzen und Hunde. Kerstin Normann, Leiterin des Veterinäramtes, weist darauf hin, dass es zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Katzenmamas mit Jungen benötigt.

Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Tierheime in Sachsen stehen, und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich für die Adoption von Tieren zu engagieren. Der Fall der Hündin aus Leipzig ist nur ein Beispiel in diesem größeren Kontext.

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OrtLeipzig-Paunsdorf, Deutschland
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