Leipzigs Stahlwerk Bösdorf in Insolvenz: 250 Arbeitsplätze in Gefahr!
Das insolvente Stahlwerk Bösdorf in Leipzig-Knautnaundorf beschäftigt 250 Mitarbeiter und steht unter Insolvenzschutz.

Leipzigs Stahlwerk Bösdorf in Insolvenz: 250 Arbeitsplätze in Gefahr!
Das Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf in Leipzig-Knautnaundorf hat am 1. September 2025 Insolvenz angemeldet. Das zuständige Gericht eröffnete ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, bei dem die Geschäftsführung des Unternehmens weiterhin im Amt bleibt, jedoch bei wesentlichen Entscheidungen ein Sachwalter hinzugezogen wird. Trotz dieser schwierigen Situation setzt das Werk seine Produktion vorerst fort und beschäftigt nach wie vor etwa 250 Mitarbeiter.
Die SHB GmbH, Betreiber des Werks, gehört zur Dihag-Gruppe mit Sitz in Coswig, die mehrere Gießereien in Deutschland, Polen und Ungarn betreibt. Das Werk produziert unter anderem Spezialgussteile für den internationalen Bahnverkehr, wie die Betreiber der Londoner U-Bahn, sowie für Hersteller von Kohlebaggern in Asien. Diese vielfältige Kundenbasis spiegelt die lange Tradition und technische Expertise des Standorts wider, deren Wurzeln bis ins Jahr 1894 zurückreichen, als ein Stahlhandel gegründet wurde.
Flughafengeschäfte und technische Tradition
Bereits während der DDR-Zeit wurde das Werk in Knautnaundorf modernisiert und beschäftigte zeitweise über 1.000 Mitarbeiter. Nach der Wiedervereinigung folgte eine komplexe Umstrukturierung in verschiedene Gesellschaftsformen, aus der schließlich die SHB GmbH hervorging. Diese Geschichte verdeutlicht die Entwicklung des Unternehmens von einem Stahlhandelsgeschäft zu einem bedeutenden Gießereibetrieb.
Die Insolvenz bei der SHB GmbH ist nicht nur bedenklich für die Beschäftigten, sondern auch Teil eines besorgniserregenden Trends in der deutschen Wirtschaft. Laut Berichten hat die Zahl der Insolvenzanträge in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 deutlich zugenommen. Branchenverbände warnen vor einem kommenden Anstieg von Arbeitsplatzverlusten und einem Rückgang der industriellen Wertschöpfung, die im Kontext einer anhaltenden Rezession zu betrachten sind. Diese Umstände machen die Zukunft von Unternehmen wie der SHB GmbH und ihrem Standort in Leipzig besonders ungewiss.