Heiterblick in der Krise: Produktionsstopp bedroht Leipziger Straßenbahnen!
Die Zukunft des Leipziger Straßenbahnherstellers Heiterblick ist ungewiss. Insolvenzverfahren und Produktionsstopps schüren Sorgen um Lieferverzögerungen.

Heiterblick in der Krise: Produktionsstopp bedroht Leipziger Straßenbahnen!
In Leipzig, Görlitz und Zwickau überschattet eine Krise die Zukunft des Straßenbahnherstellers Heiterblick. Der Druck auf das Unternehmen hat in den letzten Wochen zugenommen, insbesondere nachdem Alstom, ein zentraler Zulieferer, die Produktion von Wagenkästen gestoppt hat. Dies geschah, weil Heiterblick „zentrale Vertragsbestandteile“ nicht erfüllt hat, wie die lvz.de berichtet. Bis jetzt wurden lediglich drei Wagenkästen für die erste Straßenbahn geliefert, während die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) insgesamt 25 XXL-Bahnen bestellt haben.
Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich besorgt über die Situation und informierte, dass Görlitz möglicherweise keine der bestellten Fahrzeuge erhalten wird. Trotz klarstellender Äußerungen der Staatskanzlei, dass die Insolvenz von Heiterblick nicht zwangsweise die Beschaffung neuer Fahrzeuge gefährde, bleibt die Verunsicherung in der Region groß. Heiterblick plant, die Zusammenarbeit mit Alstom fortzusetzen, während das sächsische Wirtschaftsministerium betont, dass die Produktion derzeit weiterhin läuft und alle Aufträge bearbeitet werden.
Insolvenzverfahren und Kurzarbeit
Heiterblick hat Anfang Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, was dazu führte, dass das Amtsgericht Leipzig ein reguläres Insolvenzverfahren eröffnete und die Heiterblick GmbH auflöste. Diese Maßnahmen dienen jedoch lediglich der Abwicklung. Das Unternehmen beschäftigt etwa 250 Mitarbeiter, die nun aufgrund von Verzögerungen bei der Belieferung und Finanzierung in Kurzarbeit geschickt werden sollen.
Um die Zukunft des Unternehmens zu sichern, werden derzeit Optionen für eine zukunftsfähige Lösung geprüft. Das Beratungszentrum Konsolidierung der Sächsischen Aufbaubank unterstützt Heiterblick aktiv in dieser schwierigen Phase. Auch die LVB und die Stadt Görlitz sind in Gespräche eingebunden, um eine Lösung zu finden und die Fortführung des Straßenbahnprojekts nicht zu gefährden.
Folgen für den sächsischen Straßenbahnbau
Die Situation hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf Heiterblick, sondern auch auf die gesamte sächsische Straßenbahnbauindustrie. Der Freistaat Sachsen zeigt weiterhin großes Interesse am Erhalt dieser wichtigen Branche. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, die Vertragsgespräche mit Alstom zu klären, deren Details derzeit nicht veröffentlicht werden. Die LVB äußert sich hingegen zurückhaltend zu den Verzögerungen im XXL-Projekt, betont aber, dass sie in den Prozess eingebunden sind und auf eine Fortführung setzen.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu klären, ob Heiterblick die nötigen Schritte unternehmen kann, um eine Stabilisierung und Fortführung der Produktion zu ermöglichen. Alle Beteiligten arbeiten intensiv daran, eine für die Region und die Mitarbeiter von Heiterblick tragfähige Lösung zu finden.