Eröffnung von Leipzig 1972 : Eine Zeitreise durch vergessene Momente!
Am 9.08.2025 eröffnet das Grassi-Museum in Leipzig die Ausstellung "Leipzig 1972" mit historischen Fotografien von Eskildsen und Rautert.

Eröffnung von Leipzig 1972 : Eine Zeitreise durch vergessene Momente!
Am Freitagabend wurde im Grassi-Museum für Angewandte Kunst in Leipzig die erste Ausstellung im neu gestalteten Saal, dem Grassi-Himmel, eröffnet. Die Ausstellung trägt den Titel „Leipzig 1972“ und zeigt rund 50 historische Schwarz-Weiß-Fotografien der Stadt. Fotografen dieser besonderen Serie sind die beiden Absolventen der Folkwang-Schule für Gestaltung, Timm Rautert und Ute Eskildsen, die beide in dieser Zeit die sozialistische Metropole besuchten. Rautert kannte Leipzig bereits aus seiner Kindheit, während Eskildsen die Stadt zum ersten Mal erkundete. Diese fotografischen Arbeiten dokumentierten das Nebeneinander von Modernität und bröckelnder Bausubstanz der damaligen Zeit.
Die Zeit, die die beiden Fotografen in Leipzig verbrachten, war prägend. Sie hielten eine Woche lang Alltagssituationen fest und erfassen dabei auch die eigentümliche Stille an belebten Orten. Olaf Thormann, Direktor des Grassi-Museums, beschrieb die Zusammenstellung der Foto-Serie als „Teamwork“, wobei die Zuordnung der Bilder zu den jeweiligen Fotografen oft unklar bleibt. Diese Aufnahmen sind nicht nur ein Dokument ihrer Reise, sondern spiegeln auch die atmosphärischen Gegebenheiten der Stadt wider, so dass die Ausstellung in Leipzig auf großes Interesse stoßen dürfte, wie die Betreiber des Museums vermuten.
Vom Plan zur Realität
Ursprünglich war geplant, die Fotoreihe schon bald nach der Entstehung in Form eines Buches zu veröffentlichen. Dieser Plan wurde jedoch zunächst nie umgesetzt, und die Negativen gerieten in Vergessenheit. Erst viele Jahre später wurden sie wiederentdeckt, und nun können die Betrachter die Schärfe der Beobachtungen und die Melancholie der Bilder nach über fünf Jahrzehnten neu erleben. Eine Auswahl dieser fotografischen Arbeiten wird auch in einem Foto-Buch veröffentlicht, das die geschichtlichen Kontraste zwischen der modernen Stadt und der alten, bröckelnden Bausubstanz eindrucksvoll dokumentiert.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde zudem die Skulptur „Offene Stadt“ des Künstlers Thomas Moecker eingeweiht. Diese begehbare Treppe aus Betonblöcken im Brutalismus-Stil soll den Besuchern einen Blick auf das heutige Leipzig ermöglichen und bildet somit einen weiteren spannenden Aspekt der Eröffnung im Grassi-Museum. Thormann plant darüber hinaus den Ankauf weiterer Fotos zu diesem Thema für die ständige Sammlung des Museums, was die Relevanz und den Wert der künstlerischen Arbeiten zusätzlich unterstreicht.
Die Ausstellung „Leipzig 1972“ ist nicht nur eine Hommage an vergangene Zeiten, sondern auch eine Einladung, die Stadtgeschichte und die Herausforderungen der urbanen Entwicklung zu reflektieren. Der Eintritt zur Ausstellung im Grassi-Himmel ist frei, was der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit gibt, die eindrucksvollen Fotografien zu entdecken und die Geschichte Leipzigs auf eine neue Art zu erleben.