Ermittlungen gegen Dirigenten: Musikschule Leipzig in Aufruhr!

In Leipzig ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Dirigenten wegen sexueller Belästigung – beunruhigende Vorwürfe, die die Musikschule betreffen.
In Leipzig ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Dirigenten wegen sexueller Belästigung – beunruhigende Vorwürfe, die die Musikschule betreffen. (Symbolbild/ML)

Ermittlungen gegen Dirigenten: Musikschule Leipzig in Aufruhr!

Leipzig, Deutschland - In Leipzig sorgt ein Ermittlungsverfahren gegen einen Dirigenten des Jugendsinfonieorchesters (JSO) der Musikschule für erhebliche Unruhe. Wie die LVZ berichtet, haben Mitglieder des Orchesters Post von der Polizei erhalten, da sie als Zeugen in einem Verfahren auftreten sollen. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Nachstellung und möglicher sexueller Belästigung aufgenommen. Im Fokus stehen mutmaßliche grenzüberschreitende Verhaltensweisen des Dirigenten gegenüber seinen jungen Schützlingen.

Der Dirigent ist seit einer Woche krankgeschrieben; ein für das Gewandhaus geplantes Konzert wurde abgesagt. Die Eltern und Orchestermitglieder äußern ihre Besorgnis über die Situation. Zwei Mitglieder haben sich bereits entschieden, aus dem Orchester auszutreten und suchen das Gespräch mit der Musikschulleitung. Musikschulleiter Matthias Wiedemann hat die JSO-Mitglieder über die Strafanzeige informiert, sieht jedoch keine gesicherten Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten des Dirigenten.

Die Reaktionen und der Ausblick

Die Situation spiegelt ein größeres Problem in der Kulturbranche wider. Der Fall erinnert an andere Vorwürfe sexueller Gewalt, wie im Fall Lindemann, die eine wichtige Debatte über Diskriminierung und Machtmissbrauch angestoßen haben, wie MDR berichtet. Die Plattform #musicmetoo, die von Anna-Lena Öhmann mit initiiert wurde, bleibt offen für Berichte über strukturelle Probleme in der Branche.

Inmitten der Unsicherheit haben die Jugendlichen des Orchesters mit Unterstützung der Pfarrerin der Michaeliskirche in Leipzig-Gohlis ein inoffizielles Abschlusskonzert organisiert, das unter dem Namen „Sinfonische Andacht“ stattfand. In der kurzen Zeit fanden sie mit Judith Bothe eine neue Dirigentin. Dieses Konzert wurde mit stehenden Ovationen gefeiert und stellt eine kreative Antwort auf die schwierige Situation dar.

Die Stadtverwaltung hat erklärt, dass eine schnelle Übernahme der Orchesterleitung nicht möglich war. Der Orchesterbetrieb ruht nun, und die Zukunft der Sommerreise des JSO ist ungewiss. Die Stadt betont, dass das Schutzbedürfnis der Schüler und der Beschäftigten oberste Priorität hat. Solche Ereignisse zeigen, dass die Themen sexuelle Gewalt und Diskriminierung weiterhin dringliche Anliegen innerhalb der Musik- und Kulturszene bleiben.

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OrtLeipzig, Deutschland
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