Große Drogenrazzia in Leipzig: Online-Bande festgenommen!
In Connewitz wurden sechs mutmaßliche Drogenhändler festgenommen, die einen Online-Shop betrieben und schwere Drogen vertrieben.

Große Drogenrazzia in Leipzig: Online-Bande festgenommen!
In einer umfassenden Razzia haben bayerische Ermittler eine mutmaßliche Bande von Online-Drogenhändlern in Leipzig, dem Erzgebirgskreis sowie Nordrhein-Westfalen festgenommen. Bei den Aktionen, an denen über 200 Polizeibeamte und Spezialeinsatzkräfte beteiligt waren, wurden sechs Tatverdächtige verhaftet, darunter drei in Leipzig, wo die Drogen in großem Stil verpackt und verteilt wurden. Die Gruppe steht im Verdacht, mehr als 500 Kilogramm Cannabis und etwa ein Kilogramm Kokain verkauft zu haben. Drogen wurden in kleinen Sammelpaketen nach Nordrhein-Westfalen verschickt oder direkt von Leipzig aus an Kunden geliefert.
Die Polizei stellte bei Durchsuchungen am 4. und 8. September unter anderem Methamphetamin, Heroin, Kokain und größere Mengen Cannabis sicher. Auch zahlreiche Kommunikations- und Speichermedien, Bargeld und mehrere Schusswaffen, darunter eine Walther-Neun-Millimeter-Pistole, wurden sichergestellt. Die Ermittlungen, die ursprünglich von der Zentralstelle Cybercrime Bayern initiiert wurden, führten zur Entdeckung illegaler Marihuana-Aufzuchtanlagen an mehreren Orten, darunter auch zwei in Leipzig. Der Einsatz in Leipzig-Connewitz erforderte starke Polizeikräfte, verlief jedoch ohne Zwischenfälle.
Festnahmen und Haftbefehle
Insgesamt wurden neun Männer im Alter von 26 bis 32 Jahren als mutmaßliche Beteiligte identifiziert. Gegen vier Beschuldigte lagen bereits Haftbefehle vor, während gegen zwei weitere nach den Durchsuchungen Haftbefehle erlassen wurden. Die übrigen Beteiligten wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Allein in Leipzig mussten starke Polizeikräfte mobilisiert werden, um die Ermittler zu unterstützen.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Razzia ist die Tatsache, dass die Gruppierung im Darknet als führender Anbieter von Cannabis und Kokain fungierte. Im vergangenen Jahr waren bereits einige Webseiten, über die der Drogenvertrieb abgewickelt wurde, geschlossen worden, doch die Bande führte ihre Geschäfte überwiegend mit Kryptowährungen fort.
Erinnerungen an vergangene Fälle
Diese aktuelle Razzia erinnert an den Fall von Maximilian Schmidt, der zwischen 2013 und 2015 über die illegale Plattform „Shiny Flakes“ rund eine Tonne Drogen vertrieb. Schmidt, damals im Alter von 20 Jahren verhaftet, wurde wegen seines riesigen Drogenhandels zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt. Im Jahr 2022 wurde er erneut angeklagt und im Mai 2023 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln. Die Staatsanwaltschaft prüft zurzeit Revisionsmöglichkeiten, weil wesentliche Aspekte des Falls als unzureichend aufgeklärt gelten.
Maximilian Schmidt, der mittlerweile nicht nur für seinen Drogenhandel, sondern auch durch dokumentarische und fiktionale Verarbeitungen seiner Geschichte Bekanntheit erlangte, ist eine eindringliche Erinnerung daran, wie sich Drogenhandel im Internet ausweiten kann. Sein Fall bildet die Grundlage für die Netflix-Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ sowie die Doku „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“.
Die Ermittlungen zur aktuellen Bande zeigen, dass trotz der Schließung bekannter Plattformen die Nachfrage im Darknet weiterhin besteht und dass die Strafverfolgung vor der Herausforderung steht, den rasselnden Drogenhandel anzugehen, der sich von physischen Märkten in die digitale Welt verlagert hat.