Erneute Schließungen: Bürgerbüros in Leipzig stehen auf der Kippe

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Böhlitz-Ehrenberg: Bürgerbüro schließt im Dezember 2025 wegen Haushaltskürzungen, Umzüge und digitale Lösungen geplant.

Böhlitz-Ehrenberg: Bürgerbüro schließt im Dezember 2025 wegen Haushaltskürzungen, Umzüge und digitale Lösungen geplant.
Böhlitz-Ehrenberg: Bürgerbüro schließt im Dezember 2025 wegen Haushaltskürzungen, Umzüge und digitale Lösungen geplant.

Erneute Schließungen: Bürgerbüros in Leipzig stehen auf der Kippe

Die Stadt Leipzig steht vor einer bedeutenden Veränderung in der Organisation ihrer Bürgerbüros, die vom angespannten kommunalen Haushalt beeinflusst wird. Das Leipziger Verwaltungsdezernat kündigte die Schließung von insgesamt drei Bürgerbüros an: in Böhlitz-Ehrenberg, Großzschocher und der Stötteritzer Straße in Reudnitz-Thonberg. Diese Entscheidungen, die infolge der aktuellen Haushaltslage getroffen wurden, sollen ab Januar 2026 wirksam werden. Der Beschluss folgt einem Sparkurs, den die Stadt aufgrund eines erwarteten Defizits von 61 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren durchführt, mit dem Ziel, insgesamt 100 Millionen Euro einzusparen, wie MDR informiert.

Die Schließung des Bürgerbüros in der Stötteritzer Straße erfolgt nach einer geringen Nachfrage, da es vorwiegend nur nach Terminvergabe arbeitet. Darüber hinaus wird das dortige Ausbildungs-Bürgerbüro zum 30. Januar 2026 geschlossen, wobei die Mitarbeitenden an den neuen Standort im Gohlis-Center wechseln werden. Dieses Büro wird weiterhin die gewohnten Services anbieten, während gleichzeitig die Abläufe moderner und effizienter gestaltet werden sollen. Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning erklärte, die Schließungen würden spürbare Veränderungen für die Bürger mit sich bringen.

Gründe für die Schließungen

Die Entscheidung zur Schließung der Bürgerbüros wurde als notwendig erachtet, um die städtischen Ressourcen besser einzusetzen und Kosten zu sparen. Die betroffenen Standorte sind vergleichsweise klein und weisen eine geringe Nachfrage auf. Neben den genannten Standorten schloss das Büro im Südwest-Zentrum in der Bismarckstraße am 30. November und das Bürgerbüro in Böhlitz-Ehrenberg schließt Mitte Dezember. Das Ziel der Stadt ist es, temporäre Schließungen anderer Standorte aufgrund von Personalengpässen zu vermeiden. Tag24 berichtete über die Schließungen im Kontext einer strategischen Überlegung zur Verbesserung der Effizienz.

Die Stadt plant zudem, digitale Lösungen für Online-Dienstleistungen auszubauen und den Einsatz eines mobilen Bürgerservices an anderen Standorten zu prüfen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sparplans, da die Stadt aufgrund steigender Tarif- und Preissteigerungen unter Druck steht, ihre Ausgaben zu reduzieren. Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) äußerte sich dazu und wies darauf hin, dass insbesondere die Personalausgaben als großer Kostenfaktor identifiziert wurden.

Umstellung und neue Perspektiven

Die Umstellung auf das Gohlis-Center soll nicht nur eine bessere Planung der Wartezeiten ermöglichen, sondern auch die Ressourcennutzung optimieren. Im neuen Standort werden bessere technische Voraussetzungen bereitgestellt, die die Workflows unterstützen sollen. Bis Ende Januar 2026 haben Bürger noch die Möglichkeit, Termine in der Stötteritzer Straße zu buchen, während die zukünftige Ausrichtung auf Dienstleistungen im Gohlis-Center hinweist.

Diese Maßnahmen und strategischen Entscheidungen spiegeln die Herausforderung wider, einen Stadtbetrieb effizient zu gestalten und gleichzeitig den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Die Schließung von Bürgerbüros mag für viele eine Einschränkung darstellen, aber die Stadt versucht, langfristig stabile und moderne Dienstleistungen anzubieten.