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Warum sich gemessene und gefühlte Temperatur so stark unterscheiden

Im Sommer stellen wir oft fest, dass sich die tatsächliche und die wahrgenommene Temperatur stark unterscheiden. Während es im Schatten angenehm frisch ist, ist die Temperatur in der prallen Sonne einige Grad wärmer. Einige Wetterdienste zeichnen jetzt sogar die wahrgenommenen Temperaturunterschiede in zusätzlichen Informationen unterhalb der vorhergesagten Temperatur auf. Während einige Minusgrade derzeit im einstelligen Bereich unter Null liegen, fühlt es sich draußen bis zu zehn Grad kälter an. Aber was genau steckt hinter diesem Phänomen?

Wind und Sonne beeinflussen die wahrgenommene Temperatur

Laut dem Meteorologen Jürgen Schmidt von Wetterkontor wird die Differenz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Temperatur hauptsächlich durch die Windgeschwindigkeit erzeugt. „Das Gefühl auf der Hautoberfläche ist unterschiedlich, je nachdem wie stark der Wind oder die Sonnenstrahlen sind“, erklärte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Im Sommer hat Sonnenstrahlung einen zusätzlichen Wärmeeffekt auf den Körper. Im Winter bestimmt der Wind jedoch die wahrgenommene Temperatur. Die biometeorologische Abteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat sogar eine eigene Skala mit Richtwerten für die wahrgenommene Temperatur entwickelt, die einen etwas anderen Faktor als die amerikanische „Windchill“ hat, sagt Schmidt. Während der „Wind Chill“ -Effekt nur die wahrgenommene Temperatur beschreibt, wenn es kalt ist, kann die DWD-Skala auch für die Auswirkungen von Wärme verwendet werden.

Der diplomierte Meteorologe erklärte: „Je stärker der Wind und je niedriger die Grade, desto kälter fühlt sich die Temperatur an.“ Zum Beispiel haben wir derzeit Temperaturen von unter minus zehn Grad wahrgenommen, manchmal sogar zwischen minus 16 und minus 18 Grad. In weiten Teilen Deutschlands liegen die gemessenen Temperaturen jedoch im einstelligen Minusbereich und damit um fast zehn Grad höher.

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