In der Silvesternacht kam es in Leipzig zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr und Polizei. Insgesamt gingen mehr als 600 Notrufe bei der Leipziger Feuerwehr ein, darunter auch wegen zahlreicher Brände. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtete, brannte in Leipzig-Holzhausen gegen 1 Uhr eine Garage neben einem Einfamilienhaus aus ungeklärter Ursache vollständig nieder. Zwei vor der Garage geparkte Autos wurden dabei beschädigt, jedoch gab es keine Verletzten. Der entstandene Schaden ist bislang unbekannt.
Um 1.10 Uhr musste die Feuerwehr in die Südvorstadt ausrücken, wo auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses in der August-Bebel-Straße Mobiliar in Brand geriet. Dieser Brand führte zur Zerstörung des Mobiliar, schadete dem Fassadenputz und der Dämmung und ließ den Balkon völlig verrußen. In angrenzenden Mietbereichen wurden durch die Hitzeeinwirkung Fensterscheiben zerstört. Auch die Schadenshöhe in diesem Fall ist noch nicht bekannt. In Grünau-Nord geriet am Silvesterabend ein Balkon in der Jupiterstraße gegen 23.55 Uhr in Brand, während die Feuerwehr zeitgleich ein Kellerabteil in der Alten Salzstraße in Grünau-Mitte löschte. Dort musste ein 55-jähriger Mann mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung medizinisch behandelt werden.
Angriffe auf die Polizei und Einsatzgeschehen
In der Silvesternacht kam es zudem zu Angriffen auf die Polizei, insbesondere im Stadtteil Connewitz. Nach Angaben des MDR warf eine kleine Gruppe von Unbekannten Gegenstände auf eine Polizeiwache, während sich etwa 3.000 Menschen gegen Mitternacht am Connewitzer Kreuz versammelten. Währenddessen beschädigte eine weitere Gruppe ein Schaufenster eines Einkaufsmarktes und errichtete Straßenbarrikaden aus brennenden Mülltonnen. Pyrotechnik wurde in Richtung der Einsatzkräfte geworfen, wobei ein Feuerwerkskörper unter einem Streifenwagen detonierte und erheblichen Schaden anrichtete. Zwei Beamtinnen wurden bei den Auseinandersetzungen leicht verletzt.
Die Polizei ermittelte wegen Landfriedensbruchs, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel. Zudem wurden im gesamten Stadtgebiet mehr als 20 Straftaten registriert, hauptsächlich wegen gefährlicher Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Die Feuerwehr hatte mit 190 Einsätzen und 240 Einsätzen im Rettungsdienstbereich mehr zu tun als im Vorjahr, mit Schwerpunkten wie einem Dachstuhlbrand im Leipziger Osten und einem Kellerbrand in Connewitz. Die Einsatzkräfte wurden bei ihrer Arbeit nicht behindert und die Geschehnisse wurden als „silvestertypisch“ eingestuft.
