Pendlerdrama: Neue S-Bahn-Halte für Porsche und DHL in Sicht?

Schkeuditz, Deutschland - Viele Pendler zwischen Leipzig und dem Flughafen freuen sich über mögliche Erleichterungen im öffentlichen Nahverkehr. Der Fokus liegt hierbei auf der S-Bahn, die künftig bei großen Arbeitgebern wie Porsche und DHL anhalten soll. In den letzten Jahren waren die Verkehrsverhältnisse für die fast 20.000 Fahrgäste der S5, die täglich zwischen Leipzig und Halle pendeln, unzureichend optimiert worden. Unter der Radfahrerbrücke zwischen Radefeld und dem Güterverkehrszentrum (GVZ) in Schkeuditz verläuft diese wichtige Eisenbahnstrecke, die die Region anbindet. Dennoch haben Pendler in Schkeuditz und Radefeld aktuell keinen direkten Zugang zu diesen S-Bahn-Haltestellen.

Die S-Bahn-Linien halten nicht in Radefeld oder dem Schkeuditzer Osten, obwohl hier bedeutende Arbeitgeber angesiedelt sind – im Porsche-Werk arbeiten über 4.600 Beschäftigte, während am DHL Air Hub mehr als 7.000 Mitarbeiter tätig sind. Dies zwingt viele Pendler, auf Busse zurückzugreifen, um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen. Dies wird von Anwohnern und Pendlern als unzureichend empfunden, da oft die Kombination aus Fahrradfahren zur nächsten S-Bahn-Station schneller ist als mit Bus oder Auto, wie die Ortsvorsteherin Sylvia Dohr feststellt.

Geplante Verbesserungen für Pendler

Zusätzlich zu den bestehenden Herausforderungen bei den Verkehrsverhältnissen wird auf die Problematik bei Schichtwechseln im Porsche-Werk hingewiesen. Ein geplanter S-Bahn-Halt am GVZ könnte hier die Verkehrssituation erheblich entlasten und die Anbindung verbessern. Die Stadt Leipzig plant außerdem den Bau eines neuen Gewerbegebiets an der Radefelder Allee, das etwa 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen soll.

Um diese Probleme anzugehen, wurde ein Maßnahmenpaket mit 14 Vorhaben erstellt. Darunter sind auch zwei neue S-Bahn-Haltepunkte für die Linien S3 und S5 vorgesehen. Der erste Vorschlag für einen Halt in Radefeld stammt bereits aus dem Jahr 2008. Derzeit sind jedoch die Planungen noch nicht abgeschlossen, und die Realisierung könnte frühestens in 15 Jahren erfolgen. Der Bau eines neuen S-Bahnhofs wird innovativ auf mindestens 44 Millionen Euro geschätzt.

Der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) führt derzeit Untersuchungen für eine Station im GVZ-Nord/Radefeld durch. Eine Machbarkeitsstudie für den Halt Schkeuditz-Ost liegt bereits vor, muss allerdings noch ausgewertet werden. Für die Pendler bleibt es also abzuwarten, wie sich diese Pläne entwickeln und wann eine tatsächliche Umsetzung stattfinden kann.

Weitere Details zu den Fahrten und der Infrastruktur können auf der Webseite des MDV nachgelesen werden.