Alarmierende Studie: Unsichtbares Nanoplastik bedroht unsere Ozeane!

Alarmierende Studie: Unsichtbares Nanoplastik bedroht unsere Ozeane!

Nordatlantik, Ozean - Eine alarmierende Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig hat neue Erkenntnisse über die unsichtbare Gefahr von Nanoplastik im Ozean ans Licht gebracht. Die Forschung, geleitet von Dušan Materić, zeigt, dass die Menge an Nanoplastik in den Ozeanen möglicherweise viel größer ist als bislang angenommen. Dies könnte gravierende Auswirkungen auf Meereslebewesen und das Klima haben, wie utopia.de berichtet.

Die Messdaten stammen von zwölf Standorten im Nordatlantik, die sowohl küstennah als auch in der Tiefsee lagen. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die Masse von Nanoplastik die von sichtbarem Plastik und Mikroplastik übersteigen könnte. Laut Schätzungen beträgt die Menge an Nanoplastik in der oberen Wasserschicht des Nordatlantiks etwa 27 Millionen Tonnen, was jener von Makro- und Mikrokunststoffen im gesamten Atlantik entspricht.

Methoden der Untersuchung

Die Forscher entwickelten eine neue Methodik zur Analyse von Wasserproben mit Hilfe eines Massenspektrometers. Diese Technik erlaubt es, chemische Fingerabdrücke von Kunststoffen zu identifizieren. In den Proben wurden Polyethylenterephthalat (PET), Polystyrol (PS) und Polyvinylchlorid (PVC) nachgewiesen. Interessanterweise wurden keine Nanopartikel aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) gefunden. Die Belastung mit Nanoplastik war in höheren Wasserschichten signifikant größer als in den Tiefen des Ozeans, und küstennahe Gewässer wiesen höhere Konzentrationen auf als der offene Nordatlantik, wie wissenschaft.de zugibt.

Die gesammelten Proben zeigten, dass in 10 Metern Tiefe durchschnittlich 18,1 mg/m³ Nanoplastik vorhanden war, während in küstennahen Bereichen dieser Wert auf 25 mg/m³ anstieg. In 1000 Metern Tiefe betrugen die Werte 13,5 mg/m³ innerhalb des subtropischen Strömungswirbels und 7,5 mg/m³ außerhalb.

Auswirkungen auf das Ökosystem

Wissenschaftler:innen warnen vor den potenziellen Gefahren, die von Nanoplastik ausgehen. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut hebt hervor, dass Plastikmüll erhebliche negative Auswirkungen auf die Meereslebewesen hat, einschließlich Wachstumshemmung und Störungen des Immunsystems. Zudem kann Nanoplastik die Fotosyntheserate von Algen verringern, was die Erderwärmung weiter verschärfen könnte, betont Katsiaryna Pabortsava vom National Oceanography Centre. Die Wissenslücke über die Auswirkungen von Nanoplastik ist signifikant, da die Identifikation und Analyse dieser kleinen Partikel in Umweltproben eine Herausforderung darstellt.

Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen das Ausmaß der Nanoplastik-Verschmutzung im Ozean und den dringenden Handlungsbedarf zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung. Bereits bestehendes Nanoplastik lässt sich nicht einfach entfernen, weshalb präventive Maßnahmen zur Reduzierung der Kunststoffverunreinigungen notwendig sind. Das Ausmaß der Kontamination und deren Folgen für das marine Ökosystem wecken ernsthafte Besorgnis unter den Wissenschaftler:innen.

Details
OrtNordatlantik, Ozean
Quellen

Kommentare (0)