Leipzig: 700 neue Wohnungen – Doch die Mieten steigen weiter!

Im Zentrum-Süd in Leipzig entstehen bis 2027 202 neue Wohnungen, darunter 104 Sozialwohnungen, gefördert vom Freistaat Sachsen.
Im Zentrum-Süd in Leipzig entstehen bis 2027 202 neue Wohnungen, darunter 104 Sozialwohnungen, gefördert vom Freistaat Sachsen. (Symbolbild/ML)

Leipzig: 700 neue Wohnungen – Doch die Mieten steigen weiter!

Johannisallee, 04103 Leipzig, Deutschland - In Leipzig stehen massive Neubauprojekte an, die jedoch nicht ohne Herausforderungen sind. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) plant bis 2024/25 den Bau von 700 neuen Wohnungen. Diese sind teils als Sozialwohnungen vorgesehen, die für Inhaber eines Weißen Wohnberechtigungsscheins (WBS) reserviert werden. Der durchschnittliche Kaltmietpreis für Neubauwohnungen liegt bei 7,81 Euro pro Quadratmeter, während die Bestandsmieten leicht auf durchschnittlich 5,98 Euro pro Quadratmeter steigen. Diese Entwicklung sorgt für Besorgnis in der Stadt, insbesondere angesichts der steigenden Betriebskosten, die durch das Auslaufen von Preisgrenzen für Strom und die CO2-Besteuerung weiter belastet werden. Laut tag24.de investiert die LWB nicht nur in Neubauprojekte, sondern auch in die Sanierung bestehender Bestände.

Der Grundstein für einen bedeutenden Wohnblock in der Johannisallee wurde Ende Mai 2025 gelegt. Dieser Block umfasst 202 Wohnungen, von denen über die Hälfte, nämlich 104, vom Freistaat Sachsen gefördert wird. Die LWB hat im Februar 2025 mit den Bauarbeiten an diesem größten Neubauprojekt in der Johannisallee begonnen, trotz anfänglicher Aufregung über massive Rodungen im Jahr 2024. Das geplante u-förmige Gebäudeensemble beinhaltet neun Mehrfamilienhäuser, in denen 1- bis 5-Raum-Wohnungen in 7- und 8-Geschossern entstehen werden. In der Neubauinitiative sind auch zwei Gewerbeeinheiten und zusätzliche Räumlichkeiten für die Quartiersarbeit vorgesehen, wie l-iz.de berichtet.

Natur und Lebensqualität im Fokus

Besonderen Wert legt die LWB auf die Gestaltung der Außenanlagen. Der Innenhof des neuen Wohnblocks soll mit Grünflächen, Spielplätzen sowie Grill- und Tischtennisplätzen ausgestattet werden. Eine große Dachterrasse wird den Mietern zur Verfügung stehen, während die Dächer begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Der Rohbau des Projekts soll bis Juli 2026 abgeschlossen sein, mit einer geplanten Fertigstellung im April 2027.

Die Stadt Leipzig hat seit 2017 Fördermittel für insgesamt 2.893 neue Sozialwohnungen gebunden. Außerdem befinden sich weitere 504 Sozialwohnungen in der Modernisierungsförderung. Für die Jahre 2025 und 2026 ist eine deutlich höhere Zuweisung des Bundes für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Sachsen soll im Jahr 2025 rund 174,4 Millionen Euro erhalten, wovon 149,5 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau eingeplant sind. Die Linksfraktion im Sächsischen Landtag fordert dabei eine Erhöhung der Wohnungsbaufördermittel, um die steigende Nachfrage nach Wohnraum zu bedienen und die Lebensqualität in der Stadt zu sichern.

Die finanziellen Herausforderungen für die LWB sind nicht zu unterschätzen. Das Jahresergebnis sank auf 19,8 Millionen Euro, verglichen mit 33,6 Millionen Euro im Jahr 2023. Zukünftige Bauprojekte und Investitionen hängen stark von Entscheidungen der Landespolitiker in Dresden ab, sodass die kommunale Wohnraumpolitik in einem angespannten Rahmen operieren muss.

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OrtJohannisallee, 04103 Leipzig, Deutschland
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