Leipzig braucht dringend neuen Wohnraum: IG BAU fordert Bau-Offensive!

Leipzig fordert dringend eine Neubau-Offensive für Sozialwohnungen, um dem Wohnungsbedarf und der Krise des Wohnungsmarkts zu begegnen.
Leipzig fordert dringend eine Neubau-Offensive für Sozialwohnungen, um dem Wohnungsbedarf und der Krise des Wohnungsmarkts zu begegnen. (Symbolbild/ML)

Leipzig braucht dringend neuen Wohnraum: IG BAU fordert Bau-Offensive!

Leipzig, Deutschland - In Leipzig wird der Ruf nach einem umfassenden „Aufschwung Wohnen“ immer lauter. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Nord-West-Sachsen fordert, der Wohnungsnot mit einer Neubau-Offensive zu begegnen. Vorsitzender Bernd Günther hebt die Dringlichkeit von Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum hervor. Im vergangenen Jahr wurden in Leipzig lediglich 2.771 neue Wohnungen erbaut, was die bestehende Misere nur unzureichend lindert, insbesondere unter dem Aspekt, dass die Bauwerkskosten für 2024 auf etwa 309,4 Millionen Euro geschätzt werden. Diese Situation ist alarmierend, besonders in Anbetracht des bundesweiten, chronischen Bedarfs an Wohnraum, der laut IG BAU mit rund 550.000 fehlenden Wohnungen beschrieben wird, davon etwa 35.000 in Berlin.

Günther fordert nicht nur mehr Neubauten, sondern auch gezielte Sanierungsmaßnahmen, insbesondere für seniorengerechtes Wohnen. Er betont, dass durch den Einsatz von kosteneffizienten Bauweisen, wie dem sogenannten „Gebäude-Typ E“, Einsparungen möglich sind. Diese Bauweise könnte die Kosten um ein Viertel bis zu einem Drittel senken. Eine Studie des staatlichen Bauforschungsinstituts ARGE unterstützt diese These und warnt gleichzeitig vor übertriebenen Anforderungen beim Lärm- und Klimaschutz.

Forderungen für den sozialen Wohnungsbau

Um den massiven Wohnungsbedarf in Deutschland zu decken, sind entscheidende Maßnahmen gefordert. Laut IG BAU müssten jährlich mindestens 210.000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden, um das langfristige Ziel von 2 Millionen Sozialwohnungen bis 2030 zu erreichen. Aktuell existieren nur noch etwa 1 Million Sozialwohnungen, was einen kontinuierlichen Rückgang seit den 1990er-Jahren widerspiegelt. Der Experte Matthias Günther vom Pestel-Institut spricht von einem „chronischen Burnout am Sozialwohnungsmarkt“, der sich durch ansteigende Baukosten zusätzlich verschärft.

Die Ampelregierung hat in ihrem letzten Jahr lediglich 23.000 neue Sozialwohnungen gefördert, was weniger ist als der Jahresdurchschnitt der Vorjahre. Angesichts dieser Entwicklungen fordern die Partner im Bündnis „Soziales Wohnen“ eine deutliche Trendwende. Prof. Dietmar Walberg schlägt vor, die Baukosten durch erleichtertes Bauen erheblich zu senken. Zusätzliche Maßnahmen wie die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 7% für den Neubau von Sozialwohnungen stehen ebenfalls zur Diskussion.

Fazit und Ausblick

Der Wohnungsmarkt in Leipzig, ebenso wie in ganz Deutschland, ist unter Druck. Mit einer klaren Neubau-Offensive und einer Entbürokratisierung des Bauwesens könnte die Lage erheblich verbessert werden. Günther appelliert an die Verantwortlichen, diese Herausforderungen ernst zu nehmen und konkretes Handeln zu zeigen, um die dringend benötigten Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Denn ohne eine nachhaltige Lösung droht nicht nur der soziale Zusammenhalt zu gefährden, sondern auch die zukünftige wirtschaftliche Stabilität.

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OrtLeipzig, Deutschland
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