Mehr Geld für Finanzbildung: So wollen wir Überschuldung stoppen!

Finanzbildung wird zunehmend wichtiger: Beratungseinrichtungen fordern mehr Ressourcen und frühzeitige Schulung junger Menschen.
Finanzbildung wird zunehmend wichtiger: Beratungseinrichtungen fordern mehr Ressourcen und frühzeitige Schulung junger Menschen. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Thekla, Deutschland - Die Notwendigkeit für mehr finanzielle Bildung in Deutschland wird zunehmend dringlicher. Heute, am 3. Juni 2025, sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) veröffentlicht worden, die auf einen signifikanten Anstieg der Nachfrage nach finanzieller Bildung hinweisen. Laut den Ergebnissen berichten 63 Prozent der Beratungsstellen von einer erhöhten Nachfrage im Vergleich zu den Vorjahren. Grundsätzlich wird ein dringender Handlungsbedarf festgestellt, da 40 Prozent der Beratungsstellen angeben, kein Angebot zur Finanzbildung zu bieten. Die häufigsten Gründe dafür sind fehlende finanzielle Mittel oder mangelnde personelle Ressourcen, wie 51 Prozent und 82 Prozent der Kolleginnen und Kollegen angeben.

Roman Schlag, der Sprecher der AG SBV, warnt vor den Kapazitätsgrenzen der Beratungsstellen. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und der verbreiteten Praxis des „Buy now, pay later“ wird umfassendes Finanzwissen unerlässlich. Thekla Gehrmann, eine erfahrene Schuldnerberaterin, hat zudem festgestellt, dass junge Menschen häufig Wissenslücken zu grundlegenden Themen wie unbezahlten Rechnungen oder der Schufa haben.

Aktionen zur Schuldenprävention

Anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung, die aktuell vom 2. bis 6. Juni 2025 stattfindet, betont die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle der Diakonie Erzgebirge die Wichtigkeit für mehr Investitionen in die Finanzbildung. Unter dem Motto „Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“ wird darauf hingewiesen, dass gezielte Maßnahmen zur finanziellen Bildung Überschuldung wirksam vorbeugen können.

Frau Koch, die Teamleiterin der Diakonie Erzgebirge, hebt hervor, dass gute Finanzbildung ein Schlüssel zur Eigenverantwortung, gesellschaftlichen Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben ist. Besonders Menschen mit begrenzten finanziellen Ressourcen profitieren von diesen Angeboten. Die AG SBV fordert dringend ein finanzielles Engagement der Politik zugunsten der Finanzbildung. Frühzeitige Schulungen junger Menschen könnten das Risiko von Verschuldung signifikanter verringern.

Der Weg zur finanziellen Bildung

Ein kritischer Punkt, der immer wieder betont wird, ist die Integration finanzieller Bildung in die Lehrpläne aller Schulformen. Die Diakonie Erzgebirge setzt an drei Standorten im Erzgebirgskreis Präventionsangebote zur Stärkung der finanziellen Grundbildung junger Erwachsener um. Ziel ist es, diese jungen Menschen zu einer eigenständigen und verantwortungsvollen Verwaltung ihrer Finanzen zu befähigen und ihnen zu helfen, Risiken zu erkennen und Hilfsangebote optimal zu nutzen.

Ein grundlegendes Anliegen der AG SBV bleibt die Forderung nach einem Recht auf Schuldnerberatung und einer dauerhaften Finanzierung von Präventionsangeboten. Damit spricht die AG SBV ein zentrales gesellschaftliches Problem an: ohne ausreichende finanzielle Bildung wird es zunehmend schwieriger, die Herausforderungen des modernen Lebens zu meistern und Überschuldung zu vermeiden.

Angesichts dieser Bedürfnisse wird deutlich: Es braucht mehr Wissen über Finanzen, um zukünftigen Generationen einen sicheren Umgang mit Geld zu ermöglichen. Die Anstrengungen, die jetzt unternommen werden, sind mehr als nur wünschenswert – sie sind notwendig.

Für weitere Informationen zur Umfrage und den aktuellen Entwicklungen im Bereich der finanziellen Bildung können Leser die Berichte der Frankfurter Rundschau sowie die Diakonie Erzgebirge nutzen.

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Ort Thekla, Deutschland
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