Münchner Wanderer stürzt ab: Bergwacht rettet ihn nach nächtlicher Odyssee

Ein 41-jähriger Münchner verunfallte in Schönau am Königssee und wurde nach sechs Stunden von der Bergwacht gerettet.
Ein 41-jähriger Münchner verunfallte in Schönau am Königssee und wurde nach sechs Stunden von der Bergwacht gerettet. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Schönau am Königssee, Deutschland - In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai 2025 kam es im Hagengebirge, in der Nähe von Schönau am Königssee, zu einem dramatischen Bergunfall. Ein 41-jähriger Münchner verirrte sich beim Abstieg vom Windschartenkopf und rutschte über ein Schneefeld ab. Diese Situation stellte nicht nur eine erhebliche Gefahr für den Wanderer dar, sondern erforderte auch einen umfangreichen Rettungseinsatz.

Die Bergwacht Berchtesgaden wurde umgehend alarmiert. Der Notruf ging kurz nach 21.30 Uhr ein, allerdings war die genaue Position des Verunfallten aufgrund einer schlechten Handyverbindung unklar. Die Bergretter mussten sich auf eine schnelle Suche einstellen, die sich letztlich über sechs Stunden erstreckte. Etwa eine Stunde später konnten erste Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Rettungsaktion unter schwierigen Bedingungen

Der Einsatz gestaltete sich als äußerst herausfordernd. Ein Polizeihubschrauber, der mit einer Wärmebildkamera ausgestattet war, konnte aufgrund widriger Wetterbedingungen nicht fliegen. Stattdessen wurde ein zweiter Helikopter mit einer Rettungswinde eingesetzt, um den verletzten Wanderer und einen Retter zu bergen. Die klimatischen Bedingungen waren ein entscheidender Faktor, der die Such- und Rettungsmaßnahmen stark beeinflusste.

Die Bergretter konnten den Münchner in einem ersten Anflug gemeinsam mit einem Retter heben. Ein zweiter Anflug war notwendig, um die restlichen Bergretter zu transportieren. Als der Einsatz schließlich um 3.40 Uhr am frühen Morgen beendet war, hatte der Mann Verletzungen an Arm und Hand erlitten und war unterkühlt. Er war nicht mehr gehfähig und wurde zur Versorgung in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht.

Anstieg der Bergunfälle in den Alpen

Dieser Vorfall ist nicht isoliert. Die Rückschläge für Wanderer in den Alpen nehmen zu, wie aus Berichten hervorgeht. Nur wenige Tage zuvor, am 24. Mai 2025, geriet eine fünfköpfige Wandergruppe im Wilden Kaiser in Bergnot. Wenige Tage später, am 26. Mai, kam es zu einem tragischen Unfall am Rimpfischhorn in den Walliser Alpen, bei dem fünf Skitourengeher ums Leben kamen. In diesem Zusammenhang ist die Bergwacht im gesamten Monat Mai gefordert: In Berchtesgaden zählte sie insgesamt 15 Einsätze in diesem Monat.

Diese Entwicklungen sind alarmierend und mahnen alle Bergwanderer zur erhöhten Vorsicht sowie zur sorgfältigen Planung ihrer Touren. Die herbstlichen Wetterbedingungen können zu unvorhersehbaren Situationen führen. Auf den Bergen ist es weiterhin wichtig, gut vorbereitet und jederzeit sicherzugehen.

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Ort Schönau am Königssee, Deutschland
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