Abriss am Lindenauer Hafen: Protest gegen Teilabriss und Spatenstich!

Schönau, Deutschland - Am 3. Juni 2025, einen Tag nach einer umstrittenen Kundgebung gegen die Abrissarbeiten am Lindenauer Hafen, gibt es erhebliche Diskussionen über die Stadtverwaltung Leipzigs Vorgehen an diesem Standort. Der Antrag, der von den Fraktionen von SPD und Grünen eingebracht wurde, um die „Umsetzungsmöglichkeiten Lebensmittel-Port am Lindenauer Hafen Westseite“ zu erörtern, sollte ursprünglich am 21. Mai behandelt werden. Jedoch wurde er kurzfristig von der Tagesordnung genommen, da der Stadtbezirksbeirat Leipzig-West nicht beteiligt war. Dieser Schritt weckte bereits frühzeitig Bedenken und führte zu einer Verschiebung auf den 2. Juni, an dem das Umweltdezernat umgehend den Beginn der Abrissarbeiten bekanntgab.
Am selben Tag fand eine Kundgebung gegen die begonnenen Abrissmaßnahmen statt. Die Interessengemeinschaft (IG) LebensmittelPort Schönau hatte bereits am 1. Juni vor Ort demonstriert und den feierlichen „Spatenstich“ für den LebensmittelPort Schönau inmitten dieser Kontroversen markiert. Trotz der positive Aussichten, die mit dem geplanten LebensmittelPort verbunden sind – einer Initiative, die sich auf regionale Ernährung und Nachhaltigkeit konzentriert –, setzt der Abriss der ehemaligen Waschhalle und Großgaragen die Pläne unter Druck.
Kritik und Forderungen der Bürger
Die Abbrucharbeiten sind in der Kritik, da die Bausubstanz der Gebäude aus den 1980er Jahren, die ursprünglich als Bezirksversorgungslager genutzt wurden, als solide eingeschätzt wird. Laut der Initiativgruppe sehen viele Kritiker den Abriss als Verschwendung von „Grauer Energie“, da der Erhalt der Gebäude den enormen Bedarf an Entsiegelungsmaßnahmen in der Stadt decken könnte. Geplant ist der Abriss, um Platz für andere Bauprojekte zu schaffen, jedoch gibt es auch Stimmen, die behaupten, dass es drängendere Orte gibt, die eine Entsiegelung benötigen.
Nach Angaben der IG LebensmittelPort Schönau unterstützen mittlerweile über 1.000 Personen eine Online-Petition, die sich gegen den Abriss wendet und für den Erhalt der Bestandsgebäude eintritt. Diese Bestrebungen werden von zahlreichen Akteuren aus der Lebensmittelwirtschaft und Zivilgesellschaft gestärkt. Ein Vorschlag zur Nachnutzung sieht vor, die Fläche für einen LebensmittelPort zu verwenden, der die regionale Lebensmittelwirtschaft stärken und ein resilienteres Ernährungssystem schaffen soll. Leipzig hat als „Biostadt“ bereits Schritte unternommen, um eine umfassende Ernährungsstrategie zu entwickeln.
Zukünftige Veranstaltungen und Aktionen
Am 6. Juni lädt die IG zu einem Werkstattformat in die Kantine der Plagwitzer Markthalle ein, um über das Vorhaben und mögliche Alternativen zu diskutieren. Zudem steht am 13. Juni der fünfte Spaziergang um das Areal an, Treffpunkt ist die Hafentorbrücke. Ungeachtet des begonnenen Teilabbruchs fordert die IG weiterhin den Erhalt und eine Nachnutzung der Bestandsgebäude – ein Vorhaben, das als wesentlich für den Klimaschutz und die ökologische Stadtgestaltung angesehen wird.
Die Herausforderung bleibt, die Stadtverwaltung und den Stadtrat zur Überarbeitung des 2010 beschlossenen Masterplans Lindenauer Hafen zu bewegen und die vorliegenden Nachnutzungsstrategien zeitnah zu prüfen, um einen weiteren Verfall der Gebäude zu verhindern. Die Zeit drängt, denn der Druck auf städtische Flächen in Leipzig ist immens.
Weitere Informationen über die heutige Situation am Lindenauer Hafen finden Sie unter L-IZ. Für Details zur Petition besuchen Sie OpenPetition.
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Ort | Schönau, Deutschland |
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