Exotische Tiere bedrohen Leipzigs Gewässer: Alarm in Probstheida!

Probstheida, Deutschland - Leipzigs Gewässer machen zunehmend von sich reden, denn immer mehr exotische Tiere sind dort zu entdecken. Besonders auffällig sind Koi-Karpfen und Sonnenbarsche, die bereits in vielen Gewässern der Stadt Fuß gefasst haben. Diese tierischen Neulinge bringen nicht nur Farbe und Vielfalt, sondern auch ökologische Herausforderungen mit sich. Laut Tag24 ist die Stadt Leipzig bislang vor allem für das Vorkommen von Buchstaben-Schmuckschildkröten im Froschteich und Elsterflutbett bekannt, jedoch wurden in der Regenwasser-Rückhalteanlage Nr. 47 in Probstheida ebenfalls exotische Tiere wie Koi-Karpfen und Sonnenbarsche gesichtet.
Die Stadt hat die Herausforderung, exotische Arten in ihren Gewässern zu dokumentieren, jedoch fehlen umfangreiche Informationen über die artenspezifischen Vorkommen, vor allem in Probstheida. Nur einmal gelang es, eine ausgesetzte Schmuckschildkröte zu fangen. Exotische Haustiere, die in die Natur entlassen werden, stellen ein Risiko für die heimischen Ökosysteme dar. Um die Verbreitung invasiver Tierarten wie den Sonnenbarschen einzudämmen, werden in Einzelfällen Gewässer trockengelegt. Diese gehören seit 2019 in Europa zu den als invasiv geltenden Arten und verdrängen damit heimische Fischpopulationen.
Das Problem invasiver Arten
Die Gründe für die Verbreitung invasiver Arten sind vielfältig, wie Pro Wildlife erläutert. Weltweiter Warenverkehr, Fernreisen und der Handel mit exotischen Haustieren tragen maßgeblich zur Ausbreitung bei. Dies führt nicht nur zur Schädigung natürlicher Ökosysteme, sondern auch zu gesundheitlichen Bedrohungen für einheimische Arten und Menschen. In Deutschland sind derzeit rund 900 Neobiota-Arten, also Arten, die in fremden Gebieten überleben und sich fortpflanzen, etabliert. Dies entspricht circa 1% der insgesamt etwa 74.000 in Deutschland beheimateten Arten. Die größte Gruppe unter den Neobiota stellen die Pflanzen dar, gefolgt von Tieren und Pilzen.
Die Ursachen für diesen Anstieg sind unter anderem die verbesserten Transportmöglichkeiten, die es Tieren und Pflanzen ermöglichen, natürliche Barrieren zu überwinden. Während die klimatischen Gegebenheiten in Deutschland bislang eine Begrenzung darstellen, könnten durch den Klimawandel diese Hürden künftig schwinden, was die Ausbreitung invasiver Arten weiter vorantreiben könnte. Eine nachhaltige Bewältigung dieser Herausforderung ist daher unerlässlich, um die biologische Vielfalt zu schützen und isolierte Ökosysteme nicht zu gefährden, wie es das Bundesamt für Naturschutz (BfN) beschreibt (BfN).
Rechtliche Rahmenbedingungen und Maßnahmen
Der Verkauf von Buchstaben-Schmuckschildkröten ist seit 2016 in der EU untersagt, um die Verbreitung invasiver Arten zu begrenzen. Dennoch gibt es auch zahlreiche andere Tiere, die durch den Exotenhandel nach Deutschland gelangen. Der Handel mit exotischen Haustieren hat etwa zu Importzahlen im sechsstelligen Bereich jährlich für verschiedene Reptilien geführt. Zudem besteht die Gefahr, dass durch invasive Arten auch Krankheiten und Parasiten eingeschleppt werden, die einheimische Tiere bedrohen.
Obwohl das Aussetzen von solchen Tieren strafbar ist, wurde bislang niemand für diese Taten bestraft. Die bisherigen Maßnahmen der Stadt zur Eindämmung invasiver Arten zeigten bisher nur begrenzte Erfolge. Die Herausforderungen im Verhältnis zwischen der Bewahrung der ursprünglichen Artenvielfalt und dem Umgang mit den neuen, invasiven Arten bleibt eine komplexe und vielschichtige Aufgabe für die Stadt und die zuständigen Behörden.
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Ort | Probstheida, Deutschland |
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