Randalierende Demonstranten greifen Polizeiposten in Connewitz an

In Connewitz kam es am 1. Juni 2025 zu Protesten gegen die Polizei und palästinensische Kundgebungen, die Spannungen erzeugten.
In Connewitz kam es am 1. Juni 2025 zu Protesten gegen die Polizei und palästinensische Kundgebungen, die Spannungen erzeugten. (Symbolbild/Mein Leipzig)

Connewitz, Deutschland - In der Nacht von Freitag auf Samstag, dem 1. Juni 2025, kam es in Leipzig-Connewitz zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, als eine kleine Demonstration stattfand. Etwa 20 Teilnehmer*innen zogen mit einem Transparent durch die Wolfgang-Heinze-Straße und attackierten einen örtlichen Polizeiposten, indem sie Steine und Farbbeutel warfen. Dabei wurden mehrere Fenster des Polizeigebäudes beschädigt und Baustellenabsperrungen in Brand gesetzt. Der genaue Anlass der Demonstration ist jedoch unklar; das Transparent enthielt keine erkennbare Botschaft, wie [LZ] berichtet.

Eine Woche zuvor hatte bereits ein ähnlicher Aufzug auf der Eisenbahnstraße die Stadt in Aufregung versetzt. Dieser war eine Reaktion auf einen Polizeieinsatz während einer größeren Palästina-Demonstration. Laut [LVZ] versammelten sich am Freitag mehrere palästinensisch ausgerichtete Gruppen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK). Bei diesem Aufeinandertreffen, das Bestandteil des Aufrufs war, den „Kiez zurückzuholen“ und „zurückzuschlagen“, schwenkten die Teilnehmer Palästinenserfahnen und riefen antisemitische Parolen mit der Forderung nach einer Befreiung Palästinas.

Gegendemonstrationen und Spannungen

Während in Connewitz die Stimmung gegen die Polizei angespannt war, fand zeitgleich eine Gegendemonstration mit einer ähnlichen Teilnehmerzahl statt. Diese Gruppe zeigte israelische Fahnen und antifaschistische Transparente. Beide Seiten wurden von der Polizei mit mehreren Ketten voneinander getrennt, um eine Eskalation zu verhindern. Trotz aggressiver verbaler Auseinandersetzungen blieb die Situation bis zum Abend gewaltfrei, so [LZ]. Jedoch wurden die Reden der palästinensischen Gruppen durch Anschuldigungen an Israel wegen Genozid in Gaza und Apartheid verstärkt. Sie skandierten lautstark Sprechchöre gegen den Staat Israel und dessen Unterstützung in Deutschland.

Der Ton der Demonstrationen führte zu einer aufgeheizten Stimmung in der Stadt. Ein Video, das einen Übergriff auf Mitglieder der „Students for Palestine“ vor der Hochschule zeigt, wurde zuvor verbreitet und hat auch zu einer Anzeige wegen Körperverletzung geführt, die am 30. Oktober gegen Unbekannt erstattet wurde. Die Ermittlungen dazu sind noch im Gange.

Lok Leipzig und die Sportberichterstattung

Mitten in diesen turbulenten Ereignissen gab es auch sportliche Nachrichten zu berichten. Der Fußballclub Lok Leipzig scheiterte in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga. Im Rückspiel gegen den TSV Havelse verlor das Team mit 0:3, nachdem das Hinspiel 1:1 geendet hatte. Lok musste das Rückspiel in Unterzahl beenden, da sie nur noch mit acht Spielern auf dem Platz standen. Die Regionalliga Nordost hat nur alle drei Jahre einen direkten Aufsteiger, und Clubs aus dem Osten fordern, dass der Meister jeder Saison aufsteigen muss.

Obwohl die Berichterstattung über die sportlichen Ereignisse turbulent blieb, war auch die Berichterstattung über Leipzigs Tourismusförderung und die Kontroversen um das Leipziger Liegenschaftsamt bemerkenswert. [LZ] berichtete am Wochenende über Pläne zur Erweiterung der Verkaufsfläche der Höfe am Brühl.

In anderen Teilen Sachsens, wie in Dresden, nahmen mehrere tausend Menschen an einem Christopher Street Day (CSD) teil, während etwa 100 Neonazis versuchten, ihre Demo durchzuführen, jedoch von antifaschistischen Protesten in die Defensive gedrängt wurden. Der nächste CSD in Sachsen wird in Riesa stattfinden.

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Ort Connewitz, Deutschland
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