Berlin. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieht Impfungen gegen die Koronapandemie noch nicht als Todesursache an. Bisher wurden 69 Todesfälle bei rund 1,7 Millionen Impfungen gemeldet, die zwischen einer Stunde und 18 Tagen nach der Impfung auftraten, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Freitag. „Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sie durch Impfungen verursacht wurden“, fügte er hinzu. „Es sind oft Menschen mit Grunderkrankungen. Es ist plausibel, dass diese Grunderkrankungen zum Tod führten. Die Toten waren zwischen 56 und 100 Jahre alt. Das PEI in Langen, Hessen, ist für Impfstoffe in Deutschland zuständig.
Bisher wurden auch 22 allergische Reaktionen auf die Impfung gemeldet, die abgeklungen sind. „Es ist nicht ganz klar, worauf diese zurückzuführen sind“, sagte Cichutek. Nach Erfahrung in klinischen Tests war dies jedoch in sehr seltenen Fällen zu erwarten. Deshalb gibt es in vielen Impfzentren eine medizinische Notfallversorgung. Allergische Reaktionen sind „sehr, sehr selten und die Betroffenen erholen sich davon“. Es gibt auch alle Freigaben für eine Gesichtslähmung als Impfreaktion. Sie sind auch sehr selten und rückläufig, berichtete der PEI-Präsident.
Nebenwirkungen nach Koronaimpfung
Andererseits sind nach drei bis fünf Tagen leichte und mittelschwere Impfreaktionen zu erwarten, wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, leichtes Unwohlsein oder leichtes Fieber. „Alles in allem haben wir es mit Impfstoffen zu tun, die von Millionen sehr gut vertragen werden und den notwendigen Schutz bieten, den wir erwarten“, schloss Cichutek.
Trotzdem kursieren eine Reihe gefälschter Nachrichten. Es gebe jedoch keinen Hinweis und keine Grundlage dafür, dass die Impfstoffe den Menschen oder seine Körperzellen in irgendeiner Weise genetisch verändern könnten, betonte er. „Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass es Fruchtbarkeitsprobleme geben wird. Das ist alles Unsinn. „“
Fast keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der Koronaimpfung
Für Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gibt es auch gute Nachrichten über die ersten beiden in der EU zugelassenen Impfstoffe. Die bereits bekannten Mutationen des neuen Coronavirus in Deutschland würden durch Impfschutz abgedeckt. Dies zeigt sich auch bereits bei den Impfstoffen, die sich noch im Zulassungsverfahren befinden.
Bereits am Donnerstag hatte der PEI die Nebenwirkungen im ersten Monat seit Beginn der Impfungen (27. Dezember 2020 bis 24. Januar 2021) gemeldet. Dementsprechend wurden ihm 1232 Verdachtsfälle mit insgesamt 3404 Nebenwirkungen gemeldet. 182 Fälle wurden als schwerwiegend eingestuft. Bezogen auf die Gesamtzahl der Impfungen sind dies laut PEI 0,7 Berichte pro 1000 Impfstoffdosen, für schwerwiegende Nebenwirkungen 0,1 Berichte pro 1000 Impfstoffdosen.