Spezielle Hitze-Tipps: So schützen Pflegeheime unsere Senioren!

Spezielle Hitze-Tipps: So schützen Pflegeheime unsere Senioren!

Mölbis, Deutschland - Die anhaltenden Hitzewellen stellen eine zunehmende Herausforderung für Pflegeeinrichtungen dar, insbesondere für ältere Menschen, die oft besonderen Schutz benötigen. Laut den Prognosen künftiger Klimamodelle wird die Anzahl der heißen Tage in den nächsten Jahren steigen, was die Situation in Pflegeheimen zusätzlich verschärfen könnte. Ältere Menschen sind hierbei besonders betroffen, da sie häufig nicht in der Lage sind, mit extremen Temperaturen umzugehen, was das Risiko für gesundheitliche Probleme erhöht. lvz.de berichtet, dass Pflegeeinrichtungen bereits Strategien entwickeln, um die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Bewohner zu gewährleisten.

Die 104-jährige Lucia Littmann erhellt den Alltag im Pflegeheim mit Erinnerungen an frühere Sommerarbeiten im Feld. Sie verweist auf die wertvollen Tipps aus ihrer Heimat, wie das morgendliche und nachmittägliche Arbeiten bei heißen Temperaturen, während die Bekleidung aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle und Leinen bestand. Marlies Kosbab, 89 Jahre alt, empfiehlt, Vorräte anzulegen, um nicht zu viel Zeit im Freien verbringen zu müssen. Das Johann-Hinrich-Wichern-Heim hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Bewohner ans Trinken zu erinnern und die Aktivitäten an heißen Tagen zu reduzieren.

Maßnahmen und Empfehlungen

Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, wurden verschiedene Vorschläge zur Verbesserung des Hitzeschutzes in Pflegeeinrichtungen entwickelt. So steht auf dem Menü in den Heimen der Diakonie oft eine leichte Kost wie Kartoffeln mit Quark und Gurken, um die Bewohner bei der Ernährung zu unterstützen. Weitere Aspekte der Hitzeschutzmaßnahmen umfassen den Einsatz von Gründächern, Jalousien, Ventilatoren und klimatisierten Bereichen. Das Pflegeheim Matthias Claudius in Plagwitz hat ein umfassendes Klimaanpassungskonzept ausgearbeitet, das zu 90 % vom Bund gefördert wird. Dieses Konzept beinhaltet unter anderem Dachgärten, Außenjalousien und moderne Heizungen, die auch zur Kühlung genutzt werden können.

Am 24. Mai 2024 veröffentlichte der Qualitätsausschuss Pflege, angestoßen durch das Bundesministerium für Gesundheit, eine bundesweit einheitliche Empfehlung zur Erstellung und Umsetzung von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen. Diese Empfehlung richtet sich an vollstationäre Pflege Einrichtungen, ambulante Dienste sowie Einrichtungen der Kurz- und Tagespflege, um die Aspekte des Hitzeschutzes ganzheitlich zu betrachten. Ziel ist es, sowohl die Sensibilisierung des Personals als auch die Kommunikation mit den Angehörigen zu verbessern, um den Pflegebedürftigen an heißen Tagen eine adäquate Versorgung zu gewährleisten. Dr. Heidi Oschmiansky vom Deutschen Roten Kreuz und Jörg Schemann vom GKV-Spitzenverband erörterten die Inhalte der Empfehlung in einem digitalen Praxisdialog im Juni 2025.

Aktivitäten und Auszeiten

Das Johann-Hinrich-Wichern-Heim plant zudem eine Waldwoche für die Bewohner im August in Mölbis bei Rötha. Diese Aktivität soll den Senioren ermöglichen, ihre Zeit in der Natur zu verbringen, wo sie kühle Plätze und Fußbäder genießen können. Solche Maßnahmen sind ein Beispiel dafür, wie Pflegeeinrichtungen kreative Lösungen finden, um den Stress durch hohe Temperaturen zu minimieren und die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern.

Die zunehmenden Temperaturen erfordern eine proaktive Anpassung der Pflegeeinrichtungen an die klimatischen Veränderungen. Die implementierten Hitzeschutzmaßnahmen und die bewährten Empfehlungen aus der Pflegepraxis sind entscheidend, um ältere Menschen zu schützen und ihnen ein gelungenes, sicheres Leben auch während der heißen Monate zu ermöglichen.

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OrtMölbis, Deutschland
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