Manhattan: Der Kampf der Lenape um Anerkennung und Eigentum

Entdecken Sie die Forderungen der Lenape nach Anerkennung als Eigentümer Manhattans und den Einfluss indigener Kulturen in NYC.
Entdecken Sie die Forderungen der Lenape nach Anerkennung als Eigentümer Manhattans und den Einfluss indigener Kulturen in NYC. (Symbolbild/ML)

Manhattan: Der Kampf der Lenape um Anerkennung und Eigentum

Manhattan, New York, USA - Inmitten der Feierlichkeiten zum 400-jährigen Bestehen New York Citys im Jahr 2023 erhebt der Native American Stamm der Lenape seine Stimme und fordert seit über einem Jahrzehnt Anerkennung als die rechtmäßigen Bewohner und Eigentümer Manhattans. Diese Forderung ist Teil eines umfassenderen Diskurses über die Dekolonisierung und den Zugang zu Land, der in den USA zunehmende Aufmerksamkeit erhält. Die Lenape, auch als „Original People“ bekannt, sehen den Mythos des Erwerbs Manhattans durch die Niederländer für 24 Dollar als Betrug an und sprechen von historischen Ungerechtigkeiten, die Genozid und Enteignung mit sich brachten, wie Welt berichtet.

Um die Geschichte der Lenape von Manhattan und ihre kulturelle Bedeutung zu verdeutlichen, beschreibt die Plattform 6sqft zehn Orte in der Stadt, die an ihre indigene Vergangenheit erinnern. Dazu gehören unter anderem Broadway, der ursprünglich ein Handelsweg war, und Washington Square Park, ein historischer Versammlungsort. Diese Stätten sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch Schlüsselpunkte für das Verständnis der indigenen Identität und des Kampfes um Anerkennung in der heutigen Gesellschaft.

Der Kampf um Anerkennung und Ökologische Gerechtigkeit

Die Lenape leben heute größtenteils außerhalb von New York City, insbesondere in New Jersey, Oklahoma und Ontario, und viele von ihnen gehören zur Delaware Nation. Die 200.000 Native Americans, die in New York City leben, sind jedoch Teil einer größeren Bewegung, die darauf abzielt, indigene Stimmen zu stärken und das kulturelle Erbe zu würdigen. Jährlich findet am Hudson River das größte Powwow der Ostküste statt und Einrichtungen wie das Redhawk Council sowie das National Museum of the American Indian spielen eine zentrale Rolle bei der Sichtbarmachung indigener Kulturen.

Eine Petition, die darauf abzielt, das Narrativ der historischen Plakette, die den Kauf Manhattans beschreibt, zu ersetzen, hat bereits 995 Unterschriften gesammelt. Darüber hinaus wurde im Cooper Hewitt Design Museum eine Ausstellung eröffnet, die die Rückkehr der Lenape thematisiert. Das Projekt „Decolonizing New York City“ bietet außerdem virtuelle Touren zu indigenen Stätten an und fördert das Verständnis für die Kultur der Lenape und anderer indigenen Stämme.

Historische Kontinuität und moderne Herausforderungen

Der Diskurs über das Recht auf Land und die Anerkennung indigener Kulturen wird durch aktuelle Diskussionen um umweltschonende Praktiken und die ihrer Komplexität gerecht werdende Landwirtschaft verstärkt. Wie von der bpb erläutert, wurden indigene Lebensweisen häufig verzerrt dargestellt, um die Legitimierung kolonialer Landnahme zu unterstützen. Die Vorstellung, dass indigene Völker „nomadisch“ seien, diente als Rechtfertigung für die Enteignung ihrer Ländereien und die fortwährenden Ungerechtigkeiten, die sie erlitten haben.

Erste Schritte zur Rückkehr von Land werden angestoßen, jedoch gibt es noch viel zu tun. Universitäten wie Harvard und Stanford erkennen an, dass ihre Einrichtungen auf indigenem Land stehen, jedoch sind konkrete Rückgaben bislang ausgeblieben. Unterstützungsangebote von Institutionen wie der New York University und Columbia University sind oft symbolisch und greifen nicht tief genug in die komplexe Thematik der Restitution und Anerkennung ein.

Der anhaltende Kampf der Lenape und anderer indigener Gemeinschaften fordert die Gesellschaft auf, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und raschere und nachhaltigere Lösungen für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu finden. Der Weg zur Gerechtigkeit ist lang, doch die Stimmen der Herkunftsbevölkerung sind unüberhörbar und verlangen nach Anerkennung und Respekt.

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OrtManhattan, New York, USA
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