Gewalt unter Fans: Polizei ermittelt nach Stadtderby in Leipzig!

Ermittlungen in Leipzig: Nach Gewalt vor dem Stadtderby zwischen Lok und Chemie wurden 29 Personen identifiziert und Wohnungen durchsucht.
Ermittlungen in Leipzig: Nach Gewalt vor dem Stadtderby zwischen Lok und Chemie wurden 29 Personen identifiziert und Wohnungen durchsucht. (Symbolbild/ML)

Gewalt unter Fans: Polizei ermittelt nach Stadtderby in Leipzig!

Leipzig, Deutschland - Am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, führten Polizei und Staatsanwaltschaft Leipzig umfassende Ermittlungen gegen 29 Personen durch, die im Zusammenhang mit einem gewalttätigen Vorfall aus dem März stehen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um 27 Männer und zwei Frauen im Alter von 19 bis 35 Jahren. Im Fokus der Ermittlungen stehen die Ereignisse rund um das Sachsenpokal-Viertelfinale zwischen Lokomotive Leipzig und BSG Chemie, das am 22. März 2025 stattfand.

In der Nacht vor dem Aufeinandertreffen kam es zu einem brutalen Angriff von rund 30 Lokfans auf acht Fans von BSG Chemie an einer Tankstelle. Bei diesem Übergriff wurden mehrere Personen schwer verletzt. Ein 19-jähriger Lokfan wurde aufgrund des Verdachts auf Totschlag inhaftiert, nachdem er sein Opfer schwer verletzt hatte. Die Ermittlungen werden sowohl wegen versuchten Totschlags als auch wegen Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall geführt, wie n-tv.de berichtet.

Durchsuchungen und Beweissicherung

Um genügend Beweise für die laufenden Ermittlungen zu sammeln, wurden am Donnerstag 20 Wohnungen in und um Leipzig durchsucht. Während dieser Durchsuchungen konnten die Ermittler Datenträger wie Mobiltelefone, Laptops und Tablets sowie Sturmhauben und andere Beweismittel sicherstellen. DNA-Tests wurden ebenfalls durchgeführt, um die Abläufe während des Übergriffs besser nachvollziehen zu können. Die Ermittlungen dauern weiterhin an und zielen darauf ab, die militanten Strukturen innerhalb der Fangruppen zu durchleuchten.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig sieht die Angelegenheit als äußerst ernst an und hat klare Maßnahmen ergriffen, um den Gewalttätern Einhalt zu gebieten. Wie mdr.de informiert, sind die Ermittlungen nicht nur auf die Einzelpersonen beschränkt, sondern auch auf das Umfeld der Fans ausgerichtet. Das Ziel ist es, der Gewaltausschreitung in der Fanszene effektiv entgegenzuwirken.

Die Diskussion um die Datei „Gewalttäter Sport“

Im Kontext dieser Vorfälle gewinnt die Diskussion um die Datei „Gewalttäter Sport“ (GTS) zusätzlich an Brisanz. Diese Datei speichert persönliche Daten von Fußballfans, die straffällig geworden sind oder als potenzielle Täter gelten. Kritiker bemängeln die hohe Eintrittsschwelle und die Willkür bei der Datenspeicherung. Darüber hinaus erklärte das Bundesverfassungsgericht Teile des BKA-Gesetzes für verfassungswidrig, was eine Reform der GTS zur Folge haben könnte. Erforderliche Maßnahmen sollen bis spätestens 31. Juli 2025 umgesetzt werden, wie rbb24.de berichtet.

Die Vorfälle rund um das Stadtderby zwischen Lok Leipzig und BSG Chemie werfen somit nicht nur Fragen zur Sicherheit bei Sportveranstaltungen auf, sondern auch zur Handhabung von Unterstützungs- und Kontrollmechanismen durch die Polizei. Eine grundlegende Reform der geltenden Gesetze scheint dringend notwendig, um die Rechte und Freiheiten der Fußballfans zu wahren und die Stigmatisierung zu beenden.

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OrtLeipzig, Deutschland
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