Kurmeile Templin: Fehlende Toiletten sorgen für politischen Streit!

Kurmeile Templin: Fehlende Toiletten sorgen für politischen Streit!
Templin, Deutschland - Die Diskussion um die Aufwertung der Kurmeile in Templin nimmt weiter Fahrt auf. Laut Uckermarkkurier sehen die Mitglieder des Landesfachbeirats für Kur- und Erholungsorte Brandenburg Nachholbedarf in der Gestaltung dieser beliebten Erholungszone. Empfohlen werden ausruhplätze, Bänke, Verweilinseln, Sonnenliegen sowie Sport- und Spielflächen, um die Attraktivität der Kurmeile zu steigern. Ein Workshop zur Bürgerbeteiligung ist für den Herbst angekündigt, um die Wünsche der Bevölkerung in die Planungen einzubeziehen.
Eines der drängendsten Probleme ist der Mangel an öffentlichen Toiletten an der Kurmeile. Die AfD-Fraktion hat einen Antrag eingebracht, um eine Übergangslösung zu schaffen. Dies umfasst die Prüfung der Kosten für eine saisonale Toilette im Bereich des Parkplatzes und der Sportanlagen. Jens Paesler von der AfD schlägt die Bereitstellung eines Toilettenwagens vor, ähnlich wie bei Dorffesten. Doch Fachbereichsleiter Alexander Köppen macht auf einen fehlenden Wasseranschluss aufmerksam, während Bürgermeister Christian Hartphiel (SPD) auf die personellen und finanziellen Folgen eines Toilettenwagens hinweist.
Öffentliche Toiletten und ihre Herausforderungen
Bereits im Bauausschuss wurde ein Vorschlag zur Instandsetzung öffentlicher Toiletten in Templin mehrheitlich abgelehnt. Christoph Herfurth, ein sachkundiger Bürger, betonte, dass die Stadt ausreichend für die Toiletten sorge. Täglich werden drei öffentliche WC-Anlagen vom Wirtschaftshof gereinigt; am Busbahnhof wurde eine Toilette für 80.000 Euro saniert. Die Sanierung der Toiletten in der Alten Knehdener Straße und der Heinestraße ist ebenfalls geplant.
Christian Bork (AfD) fordert zudem die Wiederinbetriebnahme des Toilettenhauses in der Dargersdorfer Straße, da der Bedarf an einem WC an der Kurmeile von mehreren Mitgliedern des Bauausschusses und dem Jugendbeiratsvorsitzenden Tyler Weidner bestätigt wurde. Besonders die Entfernung der alten WC-Anlage an der Dargersdorfer Straße wird von Sven Tuband (Fraktion SPD/Grünen) kritisiert, da diese für Familien mit Kindern wichtig war.
Mobilität als Lösung?
Die Kämmerin Annette Nitschmann sowie Detlef Tabbert wiesen auf die Herausforderungen eines Abwasseranschlusses an der Kurmeile hin, was zu erhöhten Kosten führen könnte. Bernhard Klausmeyer, ein sachkundiger Einwohner, hat den Vorschlag zur Erprobung einer mobilen WC-Anlage eingebracht. Christoph Herfurth machte darauf aufmerksam, dass mobile Toiletten mit Wassertank bereits ab 8.000 Euro erhältlich sind. Detlef Tabbert hat sich bereit erklärt, diese Idee in die Arbeitsgruppe zur Kurstadtentwicklung einzubringen.
In einem interessanten Ansatz wurden in Fürstenberg Plumpsklos („Pluto“) an Wasserwanderrastplätzen aufgestellt, um Gästen eine Nutzungsmöglichkeit ohne Abwasseranschluss zu bieten. Dies könnte als Vorbild für die notwendigen Maßnahmen an der Kurmeile dienen.
In der Gesamtdiskussion ist eine stetige Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fraktionen und der Bevölkerung unerlässlich, um die im Bauausschuss geforderten Lösungen zu finden und die Attraktivität der Kurmeile zu erhöhen. Bisher haben jedoch nur zwei Workshops zur Entwicklung des Areals stattgefunden, ohne dass signifikante Fortschritte erzielt wurden.
Die AfD zog ihren Antrag für eine Übergangslösung im Ausschuss für Stadtentwicklung zurück, nachdem dieser im Bauausschuss einstimmig empfohlen und im Ausschuss für Soziales, Kultur, Bildung und Sport mehrheitlich abgelehnt wurde. Im Finanzausschuss fand hingegen eine mehrheitliche Zustimmung statt. Die Debatte bleibt also spannend.
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Ort | Templin, Deutschland |
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