Kiebitz-Rettung in BW: 4 Millionen für Artenvielfalt in Sauldorf!

Kiebitz-Rettung in BW: 4 Millionen für Artenvielfalt in Sauldorf!
Sauldorf, Deutschland - Am 6. Juni 2025 besuchte die Umweltministerin von Baden-Württemberg, Thekla Walker, den offiziellen Projektstart des NABU-Projekts „KiebitzLand – Hier wächst die Artenvielfalt“ in Sauldorf. Im Rahmen der neu gegründeten Artenschutzoffensive wird das Projekt mit rund vier Millionen Euro gefördert, um den vom Aussterben bedrohten Kiebitz zu schützen. Der dramatische Rückgang des Kiebitzbestandes in Baden-Württemberg ist alarmierend, denn seit 1992 sank die Population um etwa 92 Prozent.
Die Artenschutzoffensive, die im Jahr 2023 ins Leben gerufen wurde, stellt eine umfangreiche Initiative dar, die gefährdete Arten in Baden-Württemberg schützen soll. Sie umfasst mehrere Programme, darunter das Artenhilfsprogramm, das Feldvogelschutzprogramm und das Amphibienschutzprogramm, um die Lebensbedingungen für bedrohte Arten schnell zu verbessern.
Schutz für den Kiebitz
Das Projekt „KiebitzLand“ hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2028 insgesamt zwölf Kiebitz-Kerngebiete als sichere Rückzugsorte zu schaffen. Durch intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden, extreme Witterungsbedingungen sowie menschliche Störungen ist der Lebensraum für den Kiebitz erheblich geschrumpft. Der Kiebitzbestand in Baden-Württemberg fiel bis 2016 auf nur noch 300 bis 400 Brutpaare, was die Dringlichkeit der Maßnahmen verdeutlicht.
Das Team um NABU-Projektleiter Dr. Lars Stoltze konzentriert sich darauf, geeignete Flächen auf Acker- und Grünland zu identifizieren. Landwirte, die bereit sind, ihre Flächen für den Kiebitz zu nutzen, erhalten eine Entschädigung für entgangene Erträge. Durch eine partnerschaftliche Landwirtschaft wird angestrebt, Lebensräume für den Kiebitz langfristig zu sichern und zu fördern.
Umsetzung der Maßnahmen
Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Schaffung sicherer Brutbedingungen für die Kiebitze. Hierzu werden unter anderem „Kiebitz-Inseln“ mit Zäunen und Nestkörben eingerichtet, um die brütenden Vögel zu schützen. Flache Tümpel und offene Bodenstellen werden angelegt, um die Nahrungsbedingungen zu verbessern. Elektrische Zäune sollen im Projektgebiet helfen, die brütenden Kiebitze und ihre Gelege vor natürlichen Fressfeinden wie Füchsen zu schützen.
Außerdem wird in den Kiebitz-Kreisgebieten Rinderweidehaltung praktiziert. Diese Maßnahme soll offene Flächen schaffen, die für die Nahrungssuche der Kiebitze notwendig sind. Das Projekt setzt dabei auch auf freiwillige Helfer, die bei der Überwachung von Zäunen und dem Kiebitz-Monitoring unterstützen. Die ehrenamtlichen Kräfte sind essentielle Partner, um die Fortpflanzung und die Bestände der Kiebitze zu stabilisieren.
Die ersten vier Kerngebiete in Ammerbuch, Dunningen, Sauldorf und Bad Dürrheim sollen bis zum Frühjahr 2025 vollständig bereit sein. Langfristig ist eine Integration des Projekts in das Agrarfördersystem des Landes angestrebt, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.
Insgesamt ist das Projekt „KiebitzLand“ ein wichtiger Schritt in der Bemühungen um den Arten- und Naturschutz in Baden-Württemberg. Es zeigt, wie durch Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Landwirten und ehrenamtlichen Kräften die Lebensbedingungen für bedrohte Arten nachhaltig verbessert werden können.
Für weitere Informationen über das NABU-Projekt „KiebitzLand“ und die damit verbundenen Maßnahmen besuchen Sie um.baden-wuerttemberg.de oder baden-wuerttemberg.nabu.de.
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Ort | Sauldorf, Deutschland |
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