Leuchtende Nachtwolken erhellen den Nordwesten: Ein himmlisches Spektakel!

Leuchtende Nachtwolken erhellen Seehausen: Seltenes Himmelsphänomen sichtbar bis Ende Juli, ideal für Beobachtungen im Norden.
Leuchtende Nachtwolken erhellen Seehausen: Seltenes Himmelsphänomen sichtbar bis Ende Juli, ideal für Beobachtungen im Norden. (Symbolbild/ML)

Leuchtende Nachtwolken erhellen den Nordwesten: Ein himmlisches Spektakel!

Seehausen, Deutschland - Am 1. Juli 2025 sorgt ein seltenes Himmelsphänomen für frischen Wind unter den Hobbyastronomen in der Region Seehausen und Lilienthal. Die letzten kühlen Nächte bieten eine willkommene Abkühlung zur gegenwärtigen Hitzewelle und schaffen ideale Bedingungen für die Sichtung von leuchtenden Nachtwolken, die laut Weser-Kurier in diesen Tagen zu beobachten sind. Diese besondere Wolkenformation wird von Fotograf Kai-Oliver Detken festgehalten.

Leuchtende Nachtwolken treten hauptsächlich im Zeitraum von Juni bis Juli auf und sind in Höhenlagen zwischen 81 und 87 Kilometern zu finden, während herkömmliche Wolken sich maximal bis in 15 Kilometer Höhe erstrecken. Die Temperaturen in diesen Höhen begeistern mit extremen Minusgraden von unter minus 150°C. Diese Kälte ermöglicht die Bildung von Eiskristallen an Staubpartikeln, die das Sonnenlicht reflektieren und ein beeindruckendes Leuchten erzeugen. Interessanterweise sind die Nachtwolken auch dann sichtbar, wenn die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist. Dennoch bleibt ihr Licht von der untergehenden Sonne sichtbar.

Besonderheiten der leuchtenden Nachtwolken

Leuchtende Nachtwolken, auch als NLC (noch gewohnten als “Noctilucent Clouds”) bezeichnet, sind faszinierende Ansammlungen von Eiskristallen in der Mesopause, einem Bereich der Atmosphäre oberhalb der Mesosphäre. Wikipedia beschreibt die spezifischen Erscheinungszeiten in Mitteleuropa, die in der Regel zwischen Anfang Juni und Ende Juli fallen, insbesondere nach Sonnenuntergang (zwischen 22 und 23 Uhr MESZ) oder in der frühen Dämmerung (zwischen 3 und 4 Uhr MESZ). Häufig zeigen sich diese Wolken im Nordwesten bis Nordosten des Himmels.

Die Färbung der NLC kann von gelb bis silbrig-perlmuttartig variieren, abhängig von der Position der Sonne bevor sie vollständig untergeht. Diese Wolken sind nicht mit den polaren Stratosphärenwolken zu verwechseln, die in höheren Lagen entstehen. Beobachtungen und Studien, wie sie durch den im Jahr 2007 gestarteten Erdbeobachtungssatelliten AIM unterstützt werden, haben wichtige Erkenntnisse über dieses Phänomen geliefert.

Die Ursache der Nachtwolken

Die Entstehung der leuchtenden Nachtwolken ist dabei eng verbunden mit meteorologischen Phänomenen in der Mesosphäre. Laut Wikipedia bedarf es Druck- und Temperaturdifferenzen, die starke Turbulenzen und Strömungen erzeugen, um Wasserdampf von der Stratosphäre zur Mesopause zu transportieren. Dort kondensiert dieser Wasserdampf an den Kristallisationskernen, welche unter anderem aus Meteorenmaterial bestehen könnten. Historisch wurden diese Wolken erstmals 1885 beschrieben, relativ kurz nach dem bekannten Krakatau-Ausbruch.

Detken kündigt an, dass sich bis Ende Juli weitere Beobachtungsmöglichkeiten ergeben werden. Er empfiehlt, bei der Suche nach den faszinierenden Nachtwolken in Richtung Norden zu schauen. Zudem besteht sogar die Möglichkeit, dass Polarlichter in dieser Zeit sichtbar werden, was das Erlebnis am Himmel weiter bereichern würde.

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OrtSeehausen, Deutschland
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