Kampf gegen rechten Tourismus: Berchtesgadener Bürger wehren sich!

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In Schönau am Königssee zeigt sich Widerstand gegen rechten Tourismus, während die Nachfolge von Jakob Palm diskutiert wird.

In Schönau am Königssee zeigt sich Widerstand gegen rechten Tourismus, während die Nachfolge von Jakob Palm diskutiert wird.
In Schönau am Königssee zeigt sich Widerstand gegen rechten Tourismus, während die Nachfolge von Jakob Palm diskutiert wird.

Kampf gegen rechten Tourismus: Berchtesgadener Bürger wehren sich!

Die politische Landschaft in Schönau am Königssee hat sich jüngst verändert. Hannes Rasp erinnerte bei einer Veranstaltung an den Verlust des Mandats von Jakob Palm, der seinen Lebensmittelpunkt nach Berchtesgaden verlegte. Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin gestaltete sich als herausfordernd, da keine der vier Listennachfolger – Gisela Bondes, Michael Springl, Irene Aschauer und Anton Wegscheider – das Amt annehmen wollte. Schließlich wurde Dr. Gertraud Rieger als neue Vertreterin gewählt, die Palms Platz im Gemeinderat einnimmt. Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet über diese Entwicklungen.

Die Situation in Berchtesgaden ist jedoch angespannt. Vor kurzem wurde ein geistig beeinträchtigter Mann nach einem Fahrradunfall von einem Angreifer aus der rechten Szene vor der Bar “Kuckucksnest” geschlagen, die von Jakob Palm betrieben wird. Palm selbst war Zeuge des Vorfalls, der ohne Vorwarnung geschah. Der Angriff folgte einem Inklusionsprogramm für Beeinträchtigte und ist ein alarmierendes Signal für die lokale Gemeinschaft. Ein Angreifer trug ein “Division Deutschland”-T-Shirt, ein Zeichen seiner Zugehörigkeit zur rechten Szene. Palm veröffentlichte ein Video des Vorfalls, das in der Folge über 12.000 Aufrufe auf Instagram erhielt, wie die Abendzeitung München berichtet.

Reaktion der Gemeinschaft

Nach dem Vorfall organisierten engagierte Bürger einen “Stammtisch wegen Rechts”, um über Maßnahmen gegen den rechten Tourismus in der Region zu diskutieren. Rund 40 Personen nahmen an diesem Treffen teil. Die Teilnehmer äußerten ihre Besorgnis darüber, dass Touristen an Orten wie Hitlers Berghof immer noch Blumen ablegen, was für viele unverständlich ist. Zudem gibt es Berichte über Hakenkreuze, die in der Rinde von Bäumen im Wald rund um das ehemalige Regierungssitz gefunden wurden.

Ein weiteres wichtiges Element der Reaktion ist die geplante Unterschriftenaktion, die das Bewusstsein für den Nazi-Tourismus in Berchtesgaden schärfen soll. Die Maßnahmen werden von Palm und anderen Lokalpolitikern unterstützt, die sich gegen die Verbreitung rechter Ideologien in ihrer Region stellen. Palm, der auch für die Grünen im Gemeinderat sitzt, betont, dass “Rechts bei uns nichts verloren hat” und dass die Gemeinschaft zusammenarbeiten muss, um solchen Tendenzen entgegenzuwirken.