Bad Säckingen kämpft gegen Fachkräftemangel: Kooperation mit Kamerun gestartet!

Bad Säckingen kämpft gegen Fachkräftemangel: Kooperation mit Kamerun gestartet!

Schloss Schönau, Schönau, Deutschland - Der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor ist seit Jahren ein drängendes Thema, insbesondere am Hochrhein. Die Stadt Bad Säckingen hat erkannt, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit Kamerun eine Lösung darstellen könnte. So betreibt die Caritas Hochrhein seit 2022 ein Ausbildungsprogramm für Pflegefachkräfte aus Kamerun, das mittlerweile über 20 Auszubildende umfasst. Um die Effizienz dieses Programms zu steigern, sollen feste Ansprechpartner in Kamerun etabliert werden, wie Südkurier berichtet.

Eine kürzlich stattgefundene Konferenz im Schloss Schönau brachte Delegationen aus Bad Säckingen sowie den kommunalen Vertretern aus Ebolowa und Kribi zusammen. Ziel der Tagesordnung war es, die Grundlagen für einen Fachkräfte- und Wissensaustausch zu legen. Der Bürgermeister von Bad Säckingen, Alexander Guhl, betonte dabei die Bedeutung des Ausbildungssektors nicht nur für die Stadt selbst, sondern auch als Chance für die Privatwirtschaft.

Bedarf an neuen Arbeitskräften

Die kamerunische Delegation erhofft sich von der Zusammenarbeit einen wichtigen Wissenstransfer, um ein modernes Gesundheits- und Pflegesystem in ihrer Heimat zu etablieren. Ebolowas Oberbürgermeister Daniel Edjo′o hebt den offenen Dialog zwischen den Kommunen hervor, während die Bürgermeisterin von Kribi, Theorine Flavie Noale Epse Ntoutoum, Interesse an neuen Ideen für die Altenpflege bekundet. Barbara Bercher, die Verwaltungsleiterin der AWO Waldshut, weist auf den akuten Bedarf an neuen Arbeitskräften im Pflegebereich hin.

In Deutschland stellt sich die Situation im Gesundheitswesen als besorgniserregend dar. Laut einer Analyse von PwC wird ein angemessenes Gehalt als der wichtigste Anreiz für die Anwerbung in der Pflege angesehen. Eine Umfrage zeigt, dass 68 Prozent der wechselwilligen und arbeitslosen Absolventen die Bezahlung als entscheidenden Faktor nennen, um bis zur Rente in der Pflege zu bleiben. Bessere Arbeitszeiten und eine verbesserte personelle Ausstattung folgen in der Rangordnung.

Herausforderungen und Perspektiven

Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssektor machen auch vor anderen Berufsgruppen nicht halt. Steve Trüby vom Reha-Klinikum betont, dass auch dem Ärztemangel begegnet werden muss. Ingenieur Fabrice Tima berichtet darüber hinaus von Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche im Einzelhandel. Diese Informationen unterstreichen die Dringlichkeit handfester Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung.

Gulnara Malzner von der Caritas Hochrhein kündigte an, den Austausch mit Kamerun zu vertiefen und weitere Veranstaltungen zur Unterstützung des Austausches und zur Lösung zentraler Fragen zu planen. Der Dialog über Sprachbarrieren und bürokratische Hürden ist unerlässlich für eine effektive Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Initiative in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche konkreten Ergebnisse erzielt werden können.

Details
OrtSchloss Schönau, Schönau, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)