Grundwasser-Alarm: Millionen Deutsche gefährdet durch Wassermangel!
Grundwasser-Alarm: Millionen Deutsche gefährdet durch Wassermangel!
Probstheida, Deutschland - In Deutschland zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild der Grundwasserversorgung ab. Eine aktuelle Studie des Frankfurter Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE), die im Auftrag des BUND durchgeführt wurde, zeigt, dass in 201 von 401 Landkreisen mehr Grundwasser entnommen wird, als durch Niederschläge nachgebildet werden kann. Die Situation betrifft vor allem die ostdeutschen Trockenregionen sowie Ballungszentren wie die Rheinschiene und Teile Niedersachsens. Rund ein Viertel der Landkreise verzeichnet bereits „akuten Grundwasserstress“, wie fr.de berichtet.
Die Daten, die der Studie zugrunde liegen, stammen jedoch nur bis 2021, sodass neuere Informationen aus den feuchteren Jahren nicht berücksichtigt werden konnten. Die Erhebung von Grundwasserdaten erfolgt in Deutschland alle drei bis vier Jahre, was laut Robert Lütkemeier, dem Hauptautor der Studie, zu einer unzureichenden Datenlage führt. Eine häufigere Datenerhebung wäre wünschenswert, um den Grundwasserstress genauer zu bewerten, auch um präventive Maßnahmen ergreifen zu können. MDR hebt hervor, dass die nationalen Wasserstrategie auch ein Echtzeit-Monitoring für Grundwasser vorsieht.
Herausforderungen der Wasserversorgung
Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Wasserversorgung sind vielschichtig. Über die Hälfte des in Deutschland entnommenen Grundwassers wird für die Trinkwasserversorgung genutzt, oft durch Fernleitungen über große Entfernungen. Zur Verschärfung der Situation tragen auch industrielle Aktivitäten bei. So senkt beispielsweise der Braunkohle-Tagebau die Grundwasserspiegel durch Wasserabpumpung, was die Verfügbarkeit von wertvollem Wasser weiter einschränkt. Auch die Landwirtschaft hat ihren Wasserbedarf seit den Dürrejahren 2018 erhöht, was zu einer verstärkten Belastung der Grundwasservorräte führt.
Die BUND fordert deshalb eine Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie eine gerechte Verteilung des kostbaren Gutes. Ein zentraler Punkt der in der nationalen Wasserstrategie festgelegten 78 Maßnahmen sieht vor, Wasservorräte durch die Förderung naturnaher Ökosysteme zu stärken. Dennoch gibt es aktuell Verzögerungen bei der Umsetzung aufgrund mangelnder finanzieller Mittel und divergierender Interessen.
Zukunftsausblick
Mit der ständigen Bedrohung für die Grundwasserversorgung stellt sich die Frage, ob die nationale Wasserstrategie in Deutschland noch politisch relevant ist. Moritz Böttcher vom BUND äußert Bedenken in dieser Hinsicht und appelliert an die Verantwortlichen, die Strategien zur Bekämpfung des Wassermangels schnellstmöglich zu überarbeiten und wirksam umzusetzen. Dabei stehen die zukünftigen Herausforderungen im Umwelt- und Klimaschutz, die auch den Wasserbereich betreffen, im Fokus.
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Ort | Probstheida, Deutschland |
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