Protest gegen rechtes Konzert im Felsenkeller: Antifaschisten aktiv!
Der Artikel informiert über bevorstehende rechtsextreme Konzerte im Felsenkeller Leipzig, die für Protest sorgen.

Protest gegen rechtes Konzert im Felsenkeller: Antifaschisten aktiv!
Am 31. Januar 2026 steht im Leipziger Felsenkeller ein umstrittenes Neofolk-Konzert auf dem Programm, das an die kritische Diskussion um den Veranstaltungsort anknüpft. Erwartet werden Bands wie Darkwood, Spiritual Front und Espacio Vital, die alle für ihre problematischen ideologischen Positionen bekannt sind. Darkwood hat sich mit patriotischen Ansichten und einer Beteiligung an einem Sampler zu Ehren des rumänischen Faschisten Codreanu einen Namen gemacht. Spiritual Front gilt ebenfalls als ideologisch problematisch, während ein Mitglied von Espacio Vital auf Instagram stolz mit faschistischen Tattoos posiert. Veranstalter des Konzerts ist das Dessauer Konzertkollektiv Only The Sun Knows, das immer wieder in der Kritik steht.
Der Felsenkeller hat historische Wurzeln in der Arbeiter*innenbewegung und war einst ein Ort für Redner wie Karl Liebknecht, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg. Der Raum, der während des Zweiten Weltkriegs als Unterbringung für Zwangsarbeiter*innen diente, wird heute als alternativer Veranstaltungsort wahrgenommen. In den letzten Jahren hat er allerdings regelmäßig rechten Künstler*innen eine Bühne geboten, was zu einem intensiven gesellschaftlichen Diskurs führt. So traten im Januar 2025 die NS-affine Band Death in Rome und die rechtsoffene Band Trabireiter im Felsenkeller auf, während im Oktober der Musiker Schillah rassistische Musik präsentieren will. Für März 2026 ist der Sexist Young Hurn angekündigt.
Rechte Ideologien und antifaschistischer Protest
Die Praxis des Felsenkellers führt zu einer Vielzahl an kritischen Stimmen, die sich gegen die Ausrichtung rechtsoffener Konzerte wenden. Antifaschistische Gruppierungen fordern mehr Engagement von der Bevölkerung, um gegen die Veranstaltungen zu protestieren und der immer weiter um sich greifenden rechten Szene entgegenzutreten. Diese ist in Deutschland nicht zu unterschätzen: Rund 130 aktive rechtsextreme Musikgruppen sind bekannt, und der Verfassungsschutz warnt vor deren Einfluss, insbesondere auf junge Menschen, die über Musik in rechtsextreme Ideologien hineinwachsen können.
Besonders die sogenannte Rechtsrock-Szene spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese umfasst verschiedene Stilrichtungen, von Heavy Metal bis Liedermacher, und erlaubt es rechten Gruppierungen, sich zu vernetzen und ideologische Rückhalt zu finden. Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs beschreibt solche Musik als eine Art Selbstvergewisserung der Szene. Während die Anzahl der Konzerte in den letzten Jahren gesunken ist, bleibt der Verkauf von Tonträgern und die kontinuierliche Produktion neuer Musik ein besorgniserregendes Phänomen.Jüdische Allgemeine berichtet, dass solche Musik eine Gefahr für die innere Sicherheit darstellt.
Die Diskussion um den Felsenkeller verdeutlicht jedoch nicht nur die Problematik des rechtsextremen Einflusses in der Musikszene, sondern auch die Frage, ob wirtschaftliche Interessen hinter der Ausrichtung derartiger Veranstaltungen stehen. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob das Engagement für linke und diverse Künstler*innen im Felsenkeller in einer Beziehung zu den finanziellen Aspekten des Veranstaltungsortes steht. Kritiker innerhalb der Gesellschaft sehen sich häufig auch körperlichen Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt, was die Ernsthaftigkeit und die Brisanz dieses Themas unterstreicht.