Heilige Barbara: Gestohlen und vergessen – Was passiert jetzt in Plagwitz?
Die Heilige Barbara in Plagwitz wurde gestohlen, Ermittlungen laufen. Kommt eine neue Statue? Details zu Hintergründen und Auswirkungen.

Heilige Barbara: Gestohlen und vergessen – Was passiert jetzt in Plagwitz?
Die Bronzeskulptur der Heiligen Barbara im Stadtteilpark Plagwitz ist seit Ende November 2024 verschwunden. Die Statue, die 1,4 Meter hoch war und an die industrielle Vergangenheit des Viertels erinnerte, wurde offenbar Opfer eines gut geplanten Diebstahls. Der Granitsockel, auf dem die Statue stand, weist Trennschleifspuren auf, was darauf hindeutet, dass die Täter mit professionellem Equipment, möglicherweise mit einer Hebebühne, gearbeitet haben. Ein offizieller Abbau der Skulptur wurde von der Stadt ausgeschlossen, da keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet wurden. Die Statue wird daher als gestohlen betrachtet, berichtet die lvz.de.
Obwohl die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen und das Verfahren an die Staatsanwaltschaft übergeben hat, blieben die Täter unbekannt. Das Diebstahl-Verfahren gegen Unbekannt wurde am 31. Januar eingestellt, da keine konkreten Hinweise auf die Tat vorlagen. LGH-Geschäftsführer Kai Thalmann berichtete von vereinzelten Hinweisen, die nach einer MDR-Sendung eingingen, jedoch waren diese nicht hilfreich, um die Tat aufzuklären.
Die Bedeutung der Statue
Die Bronzeskulptur, die anlässlich der Weltausstellung Expo 2000 aufgestellt wurde, ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Symbol der Geschichte von Plagwitz. Sie erinnerten an die Blütezeit der Metall- und Gussindustrie im 19. Jahrhundert. Geschaffen wurde die Statue von der Kunstgießerei Lauchhammer und zeigt die Heilige Barbara mit Krone, Umhang und langem Gewand. Ihr künstlerischer Wert wird auf bis zu 10.000 Euro geschätzt, während der Materialwert bei etwa 9.000 Euro liegt.
Die Statue hebt sich durch ihre Details und Geschichte hervor. Die Gestalt der Heiligen Barbara ist auch Teil vieler Bergbau-Museen, was ihre kulturelle Bedeutung unterstreicht. Ein offizieller Stadtsprecher bestätigte den Diebstahl und dass der Fall bei der Polizei angezeigt wurde, was die Ernsthaftigkeit dieser Tat verdeutlicht.
Ausblick und mögliche Wiedererrichtung
Die Leipziger Gewerbehof GmbH (LGH), die für die Pflege des Stadtteilparks verantwortlich ist, plant eine mögliche Wiedererrichtung der Statue im Zuge der Parkhauserweiterung. Es ist jedoch noch unklar, ob eine 1:1-Kopie der originalen Statue geschaffen werden soll oder ob eine neue Gestaltung in Betracht gezogen wird. Innerhalb der LGH werden zudem Schutzmaßnahmen gegen zukünftige Diebstählen diskutiert. Eine dauerhafte Überwachung des Parks ist jedoch nicht vorgesehen.
Passanten reagierten unterschiedlich auf das Verschwinden der Statue. Einige äußerten ihre Bedenken und spekulierten über mögliche Hintergründe, während andere die Notwendigkeit einer Rückkehr des Denkmals betonten. Der Vorfall hat Erinnerungen an eine Serie von Diebstählen im Clarapark 2023 hervorgerufen, bei denen ebenfalls wertvolle Bronzeobjekte gestohlen wurden.
Insgesamt bleibt die Situation rund um die Heilige Barbara unklar, doch die Stadt Leipzig und die LGH ist sich der Bedeutung der Statue bewusst und erwägt Schritte, um das kulturelle Erbe Plagwitz zu bewahren. Die Diskussion um die neue Statute könnte somit eine Chance darstellen, das Viertel neu zu beleben und die historische Erinnerung wachzuhalten. Mehr dazu erfahren Sie in einem Artikel auf bild.de.