Leipzigs Aktivisten besetzen Haus für Wohnraum gegen Gentrifizierung!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Aktivisten besetzen ein leerstehendes Haus in Leipzig-Neustadt-Neuschönefeld, um Wohnraum für Diskriminierte zu schaffen.

Aktivisten besetzen ein leerstehendes Haus in Leipzig-Neustadt-Neuschönefeld, um Wohnraum für Diskriminierte zu schaffen.
Aktivisten besetzen ein leerstehendes Haus in Leipzig-Neustadt-Neuschönefeld, um Wohnraum für Diskriminierte zu schaffen.

Leipzigs Aktivisten besetzen Haus für Wohnraum gegen Gentrifizierung!

Am Mittwoch haben Aktivisten ein leerstehendes Gebäude in der Einertstraße 3 im Stadtteil Leipzig Neustadt-Neuschönefeld besetzt. Die Gruppe „Leipzig Besetzen“ verfolgt das Ziel, Wohnraum für diskriminierte Menschen und Räume für verdrängte Initiativen zu schaffen. In ihrer Erklärung betonen die Aktivisten, dass sie verhandlungsbereit gegenüber der Stadt und den Eigentümern sind, was auf einen konstruktiven Dialog hindeutet. Diese Besetzung ist Teil der „Autonomen Besetzungstage“, die insbesondere auf die Probleme steigender Mieten, Verdrängung und Gentrifizierung im Leipziger Osten aufmerksam machen sollen.

Die Besetzer kritisieren insbesondere die Aufwertung der Eisenbahnstraße, die vor allem einkommensschwächere Bewohner stark belastet. Eine übermäßige Polizeipräsenz im Viertel wird ebenfalls als problematisch angesehen. Die Aktion „Eineck“ reiht sich in eine Serie ähnlicher Aktivitäten ein, darunter „LuWi71“, „Tiefe3“ und „Antischocke“, die alle ähnliche Ziele verfolgen und versuchen, auf die missliche Lage vieler Menschen in Leipzig aufmerksam zu machen. Laut lvz.de wurde die Besetzung von verschiedenen sozialen Initiativen unterstützt.

Steigende Mieten und soziale Ungerechtigkeiten

Der Hintergrund dieser Besetzung ist erschreckend: Seit 2020 steigen die Mieten in Leipzig stark an, während die allgemeinen Lebenshaltungskosten ebenfalls zunehmen. Gleichzeitig werden Gelder für soziale Projekte gekürzt, was die Unterstützung für von Verdrängung betroffene Gruppen verringert. Die Eigentümer kündigen Mietverträge, um teurere Wohnungen anzubieten, und zahlreiche Immobilien werden statt instand gehalten luxussaniert. Diese Entwicklung hat besonders gravierende Folgen für bestimmte Gruppen, wie Rentner*innen, Alleinerziehende, junge Leute und Menschen mit Behinderungen, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum oft scheitern.

  • Menschen mit geringem Einkommen stehen vor großen Herausforderungen.
  • Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt betrifft vor allem Personen ohne gesicherten Aufenthaltstitel oder mit nicht-deutsch klingendem Namen.
  • Barrierefreie Wohnungen sind für Menschen mit Behinderungen kaum zu finden.

Die Gentrifizierung in Leipzig führt zur Verdrängung von Menschen mit niedrigem Einkommen und stellt den Fokus zunehmend auf Profit statt auf Wohnqualität. Politische Lösungen für diese brennenden Probleme werden kaum in Erwägung gezogen. Die Mietpreisbremse hat nicht die gewünschte Wirkung entfaltet, und die Stadt fehlt es an finanziellen Ressourcen, um genügend Sozialwohnungen zu bauen. In diesem Kontext bieten die „Autonomen Besetzungstage“ einen Aufruf zur Selbsthilfe und einen Weg, um gegen die bestehenden Missstände aktiv zu werden.

Zukunftsperspektiven und Forderungen

Das Anliegen der „Leipzig Besetzen“-Gruppe ist klar: Wohnungen sollen für Menschen statt für Profite bereitgestellt werden. Zudem wird angestrebt, Freiräume zu schaffen, die den sozialen Zusammenhalt fördern. Die Aktionen wie das Besetzen leerstehender Häuser, die Markierung von Leerstand, Mietstreiks und Demos sind Teil einer breiteren Bewegung, die alle interessierten Bürger dazu ermutigt, aktiv zu werden. Die autonomen Besetzungstage sind offen für alle und verfolgen kein starres Konzept, denn die Flexibilität steht im Vordergrund der Interventionen. Aufgerufen sind alle, die sich gegen die steigenden Mieten und die Verdrängung von Menschen wehren möchten, wie knack.news berichtet.

In diesem Zusammenhang bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Aktivisten gehört werden und sie nicht nur kurzfristige Aktionen initiieren, sondern langfristige Veränderungen in der Wohnsituation in Leipzig anstoßen können.