Erleben Sie die Wanderlust: Schäferfest für die ganze Familie in Holzhausen!
Besuchen Sie am 16. August Wanderschäfer Benjamin Weilerscheid in Holzhausen. Erleben Sie Naturschutz und Familienangebote!

Erleben Sie die Wanderlust: Schäferfest für die ganze Familie in Holzhausen!
Am Samstag, den 16. August, erwartet die Region ein besonderes Ereignis im Rahmen des Naturschutzsommers in Burbach-Holzhausen. Der Wanderschäfer Benjamin Weilerscheid lädt Familien zu einem Besuch seiner Schafherde in den malerischen Holzhausener Wetterbachwiesen ein. Diese Veranstaltung wird vom Förderkreis „Alte Schule“ im Heimatverein Holzhausen organisiert und richtet sich an Groß und Klein, die mehr über die Tradition der Wanderschäferei und die Bedeutung der Schafe für die Umwelt erfahren möchten. Mittelhessen berichtet, dass das Event sowohl informativ als auch unterhaltsam gestaltet wird, um ein Bewusstsein für Naturschutzthemen zu schaffen.
Die Relevanz der Wanderschäferei reicht jedoch weit über den lokalen Rahmen hinaus. In Ganz Deutschland haben Wanderschäfer wie Stefan Fauser aus Pfronstetten mit einer Vielzahl von Herausforderungen zu kämpfen. Fauser, der in siebter Generation Schäfer ist, hat zwei große Schafherden und muss häufig geeignete Pferchflächen für seine Tiere finden. Die Suche gestaltet sich zunehmend schwierig, da hohe Pachtpreise und Bürokratie die Optionen stark einschränken. Laut einem Bericht des SWR ist die Wanderschäferei seit 2020 immaterielles Kulturerbe der UNESCO, was die Bedeutung dieser Tradition unterstreicht.
Die Bedeutung der Wanderschäferei für die Landschaft
Die Funktion der Schafe in der Landschaftspflege kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie verhindern Verwilderung und Verbuschung der Flächen, während ihr Kot als natürlicher Dünger dient. Diese Rolle wird besonders evident, wenn die Felder während der Erntezeit voll sind und keinen Platz für die Schafe bieten. Nach der Ernte müssen viele Äcker stillgelegt werden, was die Suche nach Übernachtungsflächen für die Tiere zusätzlich kompliziert. SWR hebt hervor, dass regelmäßige Standortwechsel nicht nur für die Tiergesundheit wichtig sind, sondern auch zur Erhaltung der Landschaft beitragen.
Um den Bedürfnissen der Wanderschäfer besser gerecht zu werden, fordert Alfons Gimber, der Vorsitzende des Landesschafzuchtverbands Baden-Württemberg, mehr offiziell zugelassene Pferchflächen. Er schlägt vor, Waldränder und Flächen im Wald zu nutzen und dabei mit den Forstbehörden zusammenzuarbeiten. Gimber sieht auch die Möglichkeit, Landwirten Entschädigungen anzubieten, falls sie Flächen als Pferchflächen zur Verfügung stellen. Dies könnte eine Win-win-Situation schaffen: Während die Wanderschäfer ihre Schafe gut unterbringen können, profitieren die Landwirte von einer zusätzlichen Einnahmequelle.
Die Herausforderungen, vor denen die Wanderschäfer stehen, sind also umfassend und erfordern sowohl kreative Lösungen als auch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Kommunen und dem Land. Veranstaltungen wie die in Holzhausen können dazu beitragen, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und eine breitere Öffentlichkeit für die Bedeutung der Wanderschäferei sowie ihr immaterielles Kulturerbe zu sensibilisieren.