Heiterblick in der Krise: Insolvenzverfahren für Leipziger Straßenbahnhersteller eröffnet!

Insolvenzverfahren für Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick eröffnet – Sanierungspläne und Maßnahmen für 250 Mitarbeiter.
Insolvenzverfahren für Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick eröffnet – Sanierungspläne und Maßnahmen für 250 Mitarbeiter. (Symbolbild/ML)

Heiterblick in der Krise: Insolvenzverfahren für Leipziger Straßenbahnhersteller eröffnet!

Leipzig, Deutschland - Am 3. Juli 2025 wurde das Insolvenzverfahren für den Leipziger Straßenbahnhersteller Heiterblick offiziell eröffnet. Das Amtsgericht Leipzig hat dem Antrag des Unternehmens auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stattgegeben, wodurch Geschäftsführer und Restrukturierungsexperten nun gemeinsam an einem Sanierungsplan arbeiten können. Laut einem Unternehmenssprecher informiert MDR Sachsen über den aktuellen Stand der Situation. Die Suche nach Kosteneinsparungen sei bereits in vollem Gange, und es gibt bereits erste Gespräche mit potenziellen Investoren.

Die Heiterblick GmbH hat rund 250 Mitarbeiter, die nun von der Bundesagentur für Arbeit während der vorübergehenden Kurzarbeit unterstützen wird. Die Agentur übernimmt die Löhne und Gehälter der Beschäftigten für drei Monate. Die Probleme, die zur Insolvenz führten, sind vielschichtig: Nachwirkungen der Corona-Krise, Marktverwerfungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sowie Verzögerungen in der Projektabwicklung aufgrund gestörter Lieferketten führen zu einer angespannten Lage im Unternehmen. Diesbezüglich berichtet Urban Transport Magazine, dass die Rohstoffverfügbarkeiten stark eingeschränkt sind und insbesondere die Preise für Metalle stark gestiegen sind.

Hintergründe und Marktverhältnisse

Heiterblick wurde vor 100 Jahren gegründet und agierte ursprünglich als Hauptwerkstatt der Verkehrsbetriebe im Leipziger Stadtteil HeiterBlick. Seit 2004 ist das Unternehmen eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH. 2007 erhielt es den Namen HeiterBlick. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit Straßenbahnen an verschiedene Städte in Deutschland, wie Halberstadt, Hannover und Bielefeld, geliefert.

Der aktuelle Auftrags- und Lieferbestand des Unternehmens ist bemerkenswert. Unter den laufenden Projekten befinden sich unter anderem:

Ort Fahrzeuge
Dortmund 24 + 2 aus Option in Auslieferung, 8 weitere als Neuvergabe
Würzburg 18 in Auslieferung + Option 9
Görlitz (Konsortium mit Kiepe – LEIWAG) 8 + 1 Wasserstoff-Tram bei Hörmann
Zwickau 6 + Optionen 12
Leipzig 25 + Optionen 112 NGT12+ (XXL) + 18 NGT (L)

Heiterblick führt das Insolvenzverfahren in Eigenregie durch. Um die Sanierung voranzutreiben und die dauerhafte Überlebensfähigkeit des Unternehmens zu sichern, haben wichtige Stakeholder bereits ihre Unterstützung zugesagt. So bleibt der Geschäftsbetrieb während des gesamten Sanierungsverfahrens unverändert weiterlaufen. Der erfolgreiche Abschluss dieser Maßnahme könnte für Heiterblick von entscheidender Bedeutung sein.

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OrtLeipzig, Deutschland
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