Leipzigs Clubkultur: Matthias Tanzmann erinnert sich an die 90er!

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Matthias Tanzmann reflektiert über die Anfänge der Leipziger Clubkultur, beginnend im Großzschocher der 90er Jahre.

Matthias Tanzmann reflektiert über die Anfänge der Leipziger Clubkultur, beginnend im Großzschocher der 90er Jahre.
Matthias Tanzmann reflektiert über die Anfänge der Leipziger Clubkultur, beginnend im Großzschocher der 90er Jahre.

Leipzigs Clubkultur: Matthias Tanzmann erinnert sich an die 90er!

Matthias Tanzmann, ein prominenter DJ und Musikproduzent aus Leipzig, ist eine zentrale Figur in der Entwicklung der Clubkultur der Stadt. Er ist nicht nur der Kopf des Labels Moon Harbour Recordings, sondern auch ein aktiver Teil der Techno- und Clubszene seit den 1990er Jahren. In einem aktuellen Interview spricht er darüber, wie die Clubkultur in Leipzig ihren Anfang nahm und welche Veränderungen sie im Laufe der Zeit durchlaufen hat. Laut FAZEmag prägten die 90er Jahre für Tanzmann eine Zeit voller Freiheit und Aufbruchstimmung, die sein musikalisches Schaffen bis heute beeinflusst.

Mit 15 Jahren wurde er von einem Freund in den Club Basis in Großzschocher mitgenommen, was ihn nachhaltig beeindruckte. Zu jener Zeit war Techno noch weitgehend unbekannt und die visuellen Eindrücke von Clubs waren rar gesät. Bereits in seiner Jugend begann Tanzmann, sich intensiv mit Musik zu beschäftigen. Seine Nachmittage verbrachte er mit einem Mixer und Synthesizern. Um sich Technics-Plattenspieler leisten zu können, arbeitete er mit 17 Jahren auf dem Bau, zusätzlich kaufte er sich mit seinem Taschengeld wöchentlich ein bis zwei Vinyls.

Die Anfänge der Leipziger Clubszene

Zu dieser Zeit entwickelte sich in Leipzig eine Clubszene, die weitgehend ohne feste Regeln auskam. Einfache Locations verwandelten sich schnell in lebendige Clubs, die eine neue Generation von Musikliebhabern anzogen. Ab 1997 legte Tanzmann regelmäßig im Club Distillery auf, der kürzlich an einen neuen Standort umgezogen ist. Er führte die Tradition fort, die Stadt als Zentrum für House-Musik zu etablieren. Im Jahr 2000 gründete er gemeinsam mit André Quaas das Label Moon Harbour Recordings, das mittlerweile über 200 Releases veröffentlicht hat.

Das Label hat Größen wie CamelPhat, Dennis Cruz und Steve Bug hervorgebracht und trägt zur Professionalisierung und Digitalisierung der Clubszene bei. Tanzmann bemerkt die Veränderungen, die der technologische Fortschritt mit sich bringt und erkennt, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen heutzutage anders ist als in seinen Anfängen. Er bleibt jedoch optimistisch gegenüber diesen Entwicklungen und ist weniger nostalgisch, als man denken könnte. In der Zeit erinnert er sich gerne daran, wie er mit einem VW Käfer und einer Kiste voller Platten zu seinen ersten Gigs fuhr.

Musikalische Erfolge und Projekte

Matthias Tanzmanns musikalisches Schaffen ist vielfältig. Mit verschiedenen Projekten, darunter Gamat 3000, hat er zahlreiche Releases gestartet und internationale Beachtung gefunden, insbesondere mit der Veröffentlichung von “Feeling Love” im Jahr 1999. Nach der Gründung seines Labels hat Tanzmann diverse EPs, Singles und Compilations herausgebracht. Seine erste Soloalbum “Restless” erschien 2008, gefolgt von mehreren weiteren Alben, wie “Momentum” und “Round And Round”. Zuletzt veröffentlichte er einen Remix des Klassikers „Chase“ von Giorgio Moroder, was einmal mehr sein Gespür für zeitlose Musik zeigt.

Seine Auftritte führen ihn regelmäßig in renommierte Clubs auf Ibiza, wie Pacha und Hï, sowie auf bedeutende Festivals wie Tomorrowland und Ultra. Tanzmann bleibt somit nicht nur eine Ikone der Leipziger Clubgeschichte, sondern auch ein international anerkannter Künstler, der die Zukunft der elektronischen Musik mitgestaltet.